Warum ich nur für mich schreibe!

So viele Beiträge! Dieses Statement höre ich immer wieder, wenn jemand sich etwas genauer mit meinem „Schaffen“ in der Bohne (ohne unbescheiden sein zu wollen) auseinandersetzt. Das trifft sicher zu, in mittlerweile bald fünfeinhalb Jahren bei www.bohnenzeitung.com habe ich viele Ideen realisiert und so manche Geschichte verfasst, die von einer Erzählung anderer inspiriert wurde… Wenn ich ehrlich bin: ich schreibe wirklich gerne, es gibt wenig, dass ich so regelmäßig und mit so großer Freude mache. Schreiben ist ein Teil meines Lebens geworden, auf den ich nicht mehr verzichten möchte…

Der Grund dafür liegt in einer bemerkenswerten Tatsache: ich schreibe in erster Linie nur für mich, für mich allein und für niemand anderen! Einmal abgesehen davon, dass ich meine ansehnliche Leserschaft schätze und liebe und mich über jede konstruktive Rückmeldung besonders freue: Feedback ist im Grunde trotzdem nur das Sahnehäubchen, denn das Schreiben an sich macht mir schon solche Freude, einfach um des Schreibens willen… Wer vielleicht glaubt, dass mich womöglich sehr enge, persönliche Bande bei der Bohne zu meinen Ideen und zu meiner Schreibbegeisterung führen oder geführt haben, den muss ich enttäuschen. Keine romantischen Hintergründe, ein Fehler dieser Art, den ich vor einigen Jahren einmal und vor der Bohne gemacht habe, wird mir nicht mehr passieren. Wenn tiefe persönliche Gefühle (oder umgekehrt auch Aversionen) mich bei meiner Arbeit beeinflussen könnten, bestünde ja die Gefahr, dass ich irgendwann einmal alles hinwerfe – einmal abgesehen davon, dass sich Kreativität ohnedies nicht steuern lässt.

Entweder habe ich Lust zum Schreiben oder auch nicht, und natürlich schießen mir Ideen, wenn ich gut gelaunt bin oder mich glückliche Ereignisse inspirieren. Andererseits schreibe ich, liebe Leser, wie Sie bei eingehender Prüfung feststellen können, seit Jahren mit einer derartigen Regelmäßigkeit, dass ich wohl nicht immer heiter, verliebt oder beflügelt sein kann bzw. sein konnte. Meine Arbeit bei der Bohne war immer gekennzeichnet durch Sympathie und durchaus auch Freundschaft zu den Leuten, andererseits haben und hatten diese persönlichen Bande keinen Einfluss auf diese Arbeit, wobei in einem Fall (Details dazu möchte hier aussparen) das Verhältnis sogar nie so besonders gut war und zuletzt in eine heftige Krise geraten ist. Meine Arbeit hier habe ich trotzdem immer gerne gemacht, ja, letztlich mit großem Enthusiasmus.

Weil ich für mich schreibe. Ich bin niemandem verpflichtet bei der Bohne, auch wenn ich dankbar die Möglichkeit hier zu publizieren genutzt habe. Mittlerweile bin ich selber Mitherausgeber und trage mit der Position der Chefredaktion auch große Verantwortung. Gerne pflege ich die Kontakte zu unseren Redakteuren, es freut mich immer, wenn wir neue Leute bei uns begrüßen dürfen und wenn ich Neues von Alteingesessenen höre. Tiefergehende persönliche Bande habe ich aber um die Bohne und ihre Community nie geschlossen. Das heißt, es haben sich zwar Freundschaften entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte, aber eine Liebesbeziehung bin ich im Bohneumfeld nie eingegangen und das soll auch so bleiben. Ich denke, dass sich Liebe und eine solche ehrenamtliche Arbeit auf Dauer nicht vertragen, weil persönliche Gefühle immer wieder für Unstimmigkeiten sorgen und letztlich auch das Weiterentwickeln der Bohne störend beeinflussen könnten.

So wie auch eine Liebe an einem richtigen Arbeitsplatz mehr Nachteile birgt, als man am Anfang vermuten könnte, denke ich, dass es für den Erfolg der Bohne sehr wichtig war, dass sich rund herum keine wirklich tiefen persönlichen Beziehungen entwickelt haben und meine Kreativität blieb immer unbeeinflusst. Dadurch bin ich nämlich auch unabhängig geblieben und niemandem verpflichtet – und Verpflichtung ist der Tod aller Freude. Ich schätze es, dass ich mich zum PC setze, wenn ich möchte und nicht weil ich muss oder soll und genau darum, liebe Leser, gehen mir die Ideen auch nie aus. Kaum etwas in meinem Leben hat mir je mehr Freude bereitet als mich auf diese Weise selber zu verwirklichen und mein Dasein zu bereichern, aber würde ich mir selbst Druck machen (jemand anderer sollte das gar nicht erst versuchen *g*), würde ich schreibmäßig sicher aus dem Tritt geraten. Eine Blume blüht auch dann, wenn die Sonne scheint und nicht bei Regen…

So schätze ich all die Menschen aus dem Bohneumfeld, mit denen mich freundschaftliche Bande verbinden – zum Teil schon seit Jahren, wie zu Webmaster Einstein, mit dem gemeinsam ich die Freude hatte, all die Jahre die Geschicke der Bohne positiv zu lenken. Und der Kollege hat auch genau erkannt, dass ich am liebsten so „wachse und blühe“ wie ich möchte und hat mir noch nie Vorschriften zu meiner Arbeit gemacht – einmal abgesehen davon, dass er nie eine emsigere und umtriebigere Redakteurin hatte *g*. Ich selber weiß das natürlich auch zu schätzen, aber die Liebe werde ich, was immer auch kommt, aus der Bohne-Arbeit konsequent heraushalten, damit bin ich immer gut gefahren denn all den möglichen Schwierigkeiten möchte ich weitestgehend aus dem ausweichen…

© Vivienne

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