Lange hat sich mit unserem Kater Maunzi nichts Erwähnenswertes ereignet. Gott seit Dank einerseits, denn wie oft habe ich an dieser Stelle schon vom Tod einer unserer Katzen berichtet. Oder vielleicht von einem ganz schön ärgerlichen Missgeschick. Heute habe ich eine Geschichte, da kann man wenigstens nach dem ersten Schrecken darüber lachen, zumindest als Außenstehender…
Immerhin ist unser Maunzi schon 1 ½ Jahre alt. Er hat seine Eigenheiten wie jede andere Katze. Dass er gerne auf den äußeren Fensterbänken steht mit seinen besonders jetzt im Herbst schmutzigen Pfoten, um von uns gesehen und herein gelassen zu werden, können wir ihm wohl nicht mehr abgewöhnen. Mäuse und dergleichen verzehrt er am liebsten auf einem unserer Teppiche – keine Ahnung, was ihn dazu treibt. Seine Lieblingsplätze wechselt er regelmäßig, wenngleich er immer darauf achtet, möglichst weich zu liegen – blöd wäre er, wenn er anders täte. Sein ständiges lautes Miauen, wann immer er etwas will – und das ist sehr oft nicht nur Futter – sind wir schon gewöhnt. Er hatte schon an dem Tag, als wir ihn von seiner Mutter weggeholt haben, den ganzen Heimweg lang nichts als gemaunzt (daher sein Name!).
Nun hat er uns doch wieder einmal überraschen können. Dass seine Vorliebe eher den Vögeln als den Mäusen gilt, was wünschenswerter wäre, ist nun einmal nicht zu ändern. Obwohl, er lässt halt nicht unbedingt, im Gegensatz zu unseren bisherigen Katzen, die Körperteile der Mäuse im Bereich unserer Hauszufahrt oder der Pflasterwege liegen, sondern durchaus irgendwo im Rasen, oder er frisst sie mit ‚Haut und Haar‘, sodass es nicht so gut kontrollierbar ist, wie vieler Schädlinge er uns wirklich entledigt. Das mit den Vögeln ist uns natürlich nicht angenehm, da man sie doch zu den Nützlingen zählt (das sind eigentlich Spitzmäuse auch!) und sie einfach netter ausschauen, was für den Menschen doch eine große Rolle spielt, wogegen ich doch versuche, sowohl die Mäuse als auch die Vögel als sein natürliches Fressen zu sehen. Als eine zerfetzte Taube nicht weit von unserer Haustür entfernt lag, waren wir schon überrascht und erbost gewesen.
Es hatte uns auch immer etwas geärgert, dass Maunzi nicht imstande war, die lediglich mit einem leichten Magneten befestigte Insektenschutztür bei der offenen Terrassentüre zu öffnen (Anna hatte das sofort gekonnt) – zuletzt konnte er sie zumindest von außen öffnen, indem er seine extrem scharfen Krallen einhakte und rückwärts ging (frage nicht, wie das Netz aussieht), während er von innen nur mit dem Kopf dagegenstoßen hätte müssen. Dagegen empfand er es, einmal entdeckt, immer als besonderes Vergnügen, beim offenen Schlafzimmerfenster durch das mit Klettmechanismus befestigte Fliegen- und Gelsennetz mit dem Kopf durchzustoßen und dann seelenruhig auf dem Bett zu liegen, wenn wir seine Anwesenheit schon vermisst haben und zufällig ins Schlafzimmer gehen, oder eben von drinnen zu miauen.
Wieder einmal war genau das passiert. Wir hatten ihn ausgeschimpft und obendrein noch Vogelfedern auf seiner Pfote entdeckt. Doch 2 Tage später, als mein Mann zufällig unters Bett sah, war dort der Teppich über und über mit Vogelfedern und Flügelteilen bedeckt! Das Chaos war direkt fein säuberlich nur unter dem Bett gehalten, denn sonst hätten wir ‚den Mord‘ wesentlich früher entdeckt. Immerhin lagen keine blutigen Körperteile herum – er muss wirklich alle Knochen und sogar den Schnabel gefressen haben.
Mir würde bestimmt vor dem Teppich total grausen, aber zum Glück renovieren wir, was schon länger geplant ist, am Wochenende unser Schlafzimmer – und Teppich kommt keiner mehr rein!
(C) Sarkastika