The Hailstones – Das Interview, Teil 2

Die Urgesteine des Rock, die Rolling Stones, können es nicht lassen. Sie touren auch 2006 wieder durch die Stadien der Welt, obwohl sich bereits einige junge Musiker, die die Söhne von Mick und Co sein könnten, daran gemacht haben, die Musik und den Groove der Band getreu den Vorbildern, auf die Bühne zu bringen. Dazu gehören auch die Hailstones, Österreichs bester Stones-Coverband, die sich österreichweit schon einen Namen gemacht haben (www.thehailstones.at). Sänger Hans Irker, seinem berühmten Idol Mick Jagger wie aus dem Gesicht geschnitten, stand mir kürzlich für ein Interview zur Verfügung, indem er unter anderem über den Werdegang der Hailstones wie über seine Liebe zur Musik der Stones Stellung nimmt…

Servus Hans! Schön, dass du Zeit hast, mir für ein paar Fragen zur Verfügung zu stehen!

1) Stell dich doch unseren Lesern einmal kurz vor und erzähle uns, wer außer dir noch alles zu den Hailstones gehört!

Mein Name ist Hans IRKER. Im zarten Alter von 8 Jahren habe ich die STONES kennengelernt und bin ihnen bis heute treu geblieben.

Die Band „The Hailstones“ besteht aus den beiden Gitarristen Lukas TAYLOR-JONES und Thore WOOD, am Bass „Langzeit-Hailstone“ Walter WYMAN und an den Drums Stoffl WATTS; zweite Stimme sowie Dance Performance die bezaubernde Lisa Maria CAMPINA.

2) Wie kam es zur Gründung der Hailstones? Und warum gerade die Stones als Vorbild? Wo liegt für euch die Faszination dieser Band?

Musik ist in meinem Leben ein sehr wichtiger Bestandteil. Seit frühester Kindheit sind die Rolling Stones meine Lieblings R&R Band. Warum? Weil sie die Musik spiel(t)en, die genau meinen Nerv traf/trifft und diese auch auf der Bühne entsprechend präsentier(t)en

3) Ist es nicht einerseits schwer sich ständig dem Vergleich mit der vielleicht größten Rockband aller Zeiten, die noch dazu selber noch aktiv und besser denn je durch Stadien tourt, auszusetzen? Wie ist das überhaupt mit den Fans – sehen die euch nur als – man verzeihe mit den Ausdruck – „Stones-Verschnitt“ oder nehmen die euch als eigene Band wahr, der es einfach Spaß macht, sich mit der Musik der Stones auseinander zu setzen?

Nun, ich stelle keinen Vergleich an. Mir geht es darum, die Musik und Performance der Stones, dem Publikum so nah wie möglich zu bringen. Weder ich noch die Zuseher und Zuhörer sehen uns als Rolling Stones-Verschnitt. Verschnitt bedeutet Mittelmass, und bei allem Respekt, als solches sehen wir uns nicht.

4) Wie seid ihr eigentlich selber zur Musik der Stones gekommen? Warst du immer schon ein Stones-Fan?

Von frühester Kindheit an war es mein Traum in einer Rockband like The Rolling Stones zu singen. Schon während meiner Schulzeit habe ich Mick Jagger „gespielt“. Und eigentlich ist es sehr gut angekommen. Ein paar Jahre später gründete ich dann meine erste Band.

5) Eine Frage für die Fans: Was gehört zu eurem ständigen Repertoire? Wechselt ihr die Songs bei euren Gigs oder gibt es Klassiker, die bei jedem Konzert gespielt werden? Kleidet ihr auch wie die Vorbilder?

Klassiker wie „Jumpin Jack Flash“ oder „Satisfaction“ gehören zum Standardrepertoire. Natürlich spielen wir auch Schmankerln für die Hardcore-Fans, und Songs die uns selbst am besten gefallen. Die Lieder werden auch ausgetauscht. Vor jedem Gig erstelle ich eine individuelle Setliste, da ich ja gezielt aus unserem großen Repertoire je nach Veranstaltung – sei es Open Air oder Club-Gig – schöpfen kann.

Das ist ein grosser Vorteil an dem vielfältigen Songmaterial der „Greatest Rock´n Roll Band in the World “, den ich sehr schätze. Wenn du z.B. in einer Doors Coverband tätig bist, ist die Songauswahl sehr limitiert. Das wäre für mich rasch langweilig. Wir jedoch können auf Songs aus 45 Jahren Musikgeschichte zugreifen.

Zu deiner Frage betreffend Bekleidung: Also ich kleide mich authentisch und CAMPINA hat ihren eigenen Style. „The Boys in the crew” passen sich ebenfalls gut an.

6) Hans, du siehst dem jungen Mick Jagger zum Verwechseln ähnlich. Wann ist dir das das erste Mal aufgefallen und hat dich das bei deiner Entscheidung, Musiker zu werden, beeinflusst?

Nun, was das Optische betrifft:

Wenn ich auf der Bühne stehe, „passiert“ eine Verwandlung. Ich kleide mich wie Mick und identifiziere mich mit meinem Idol. Das ist auch wichtig, um die Person Mick Jagger glaubhaft darzustellen. Privat bin ich an „Hallo Mick“ – Zurufen aber nicht interessiert. Was aber viel wichtiger ist, ist die Ähnlichkeit meiner Stimme zu Mick, die mir Gott sei Dank in die Wiege gelegt wurde.

7) Habt ihr bürgerliche Berufe bzw. wie gut könnt ihr von euren Auftritten leben?

Ich glaube in Österreich können leider die wenigsten Rockmusiker von der Musik leben, obwohl in diesem Land nicht nur seit Mozart ein unglaubliches musikalisches Potential vorhanden ist. Wäre natürlich schön, wenn man von der Kunst leben könnte, ist aber in den meisten Fällen nicht möglich. Nun, bei Wolfgang Amadeus war es ja auch nicht anders. Damit muss man sich trösten.

8) Kann es nicht bisweilen eintönig sein, nur die Songs der Stones zu spielen? Reizt es euch nicht wie Jagger/Richards auch eigene Songs zu schreiben und den Fans bei Gigs vorzuführen?

Ein selbstgeschriebens Produkt bleibt heutzutage meist nur einem kleinen Besucherkreis vorbehalten. Eigenmaterial, sei es auch noch so gut, interessiert hierzulande in der Musikbranche leider niemanden. Wir haben in Österreich derzeit keine Rockmusikszene. Das war in den 70er und 80er Jahren anders. Da wurde österreichische Rockmusik sogar auf Ö3 gespielt. Und wenn man nimmt, dass so geniale Songs wie „Slow Down“ von Andi Baum auch nur einem sehr kleinen Kreis an Musikliebhabern ein Begriff ist, dann weißt du, warum ich das Songschreiben ad acta gelegt habe.

Heute geht es nur noch darum, ein schnelles, aus den USA importiertes, austauschbares Produkt auf den Markt zu werfen. Charisma und Ausstrahlung ist dabei nicht wichtig. Wenigen Acts gelingt es, sich durch Qualität, dauerhaft und interessant in der Showbranche zu halten. Diese dauerhafte Präsenz der Rolling Stones zeigt ja von deren Qualität, die unvergleichlich ist.

Weiter geht es morgen in der Bohnenzeitung…

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