Spiel mit dem Feuer!

Wir kannten uns schon einige Jahre. Wir unternahmen viel zusammen und hatten viel Spaß und lachten gemeinsam. Ich war für dich so etwas wie die kleine Schwester, die du nie hattest. Ich empfand weit darüber hinaus. Ich begehrte dich und himmelte dich an, wann immer ich dich sah und Zeit mit dir verbringen durfte. Du hattest eine Freundin und darum warst du für mich unerreichbar.

Eines Abends beschlossen wir gemeinsam um die Häuser zu ziehen. Wir hatten viel Spaß und waren unterwegs bis in die frühen Morgenstunden. Wir hatten die ganze Nacht gefeiert, da ein gemeinsamer guter Freund Geburtstag hatte. Du wolltest mich nicht nach Hause fahren lassen, da ich müde war und etwas ausgepowert. Du überredetest mich bei dir zu bleiben. Deine Freundin war nicht zu hause, da ihr eine Beziehungspause eingelegt hattet.

Wir gingen schlafen. Wir mussten uns ein Bett teilen, da es das einzige war und die Couch ziemlich kurz und ungemütlich war. Ich legte mich brav und artig auf meine Seite und schlief ein.

Nach einigen Stunden schlaf wachte ich auf. Ich bemerkte, dass du ganz nah bei mir lagst und die Arme um mich geschlungen hattest. Ich genoss diesen Augenblick sehr und beobachtete dich beim schlafen. Du sahst so ruhig und friedlich aus. Ich war ganz in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie du aufgewacht bist. Erst als du: „Guten Morgen“ sagtest und mir einen Kuss auf die Lippen gabst, war ich wieder bei mir. Einen Moment lang sahen wir uns tief in die Augen und küssten uns leidenschaftlich. Wir fingen an uns zu berühren und die Begierde und Leidenschaft in uns wurde immer stärker. Unsere Körper vereinigten sich. Es war ein wunderschönes Gefühl und ich hoffte, dass es nie mehr aufhören würde.

Doch jäh wurden meine Glücksgefühle unterbrochen. Wir hatten nicht verhütet und du hattest deine Freundin doch noch immer. Wir mussten auch beide zur Arbeit, also trennten sich unsere Wege und wir sprachen auch nicht weiter über das Geschehene. Einen Monat lang, musste ich bangen, da meine Tage ausblieben. Doch am Ende war es zum Glück doch nur falscher Alarm. Ich fühlte mich wegen dieser Sache so schäbig und schuldig, deiner Freundin gegenüber. Ich kannte sie doch und ich mochte sie auch ziemlich gerne. Meine Gefühle für dich sind mit dieser Nacht noch stärker geworden.

Einmal versuchte ich mit dir darüber zu sprechen. Ich sagte dir, dass ich es als schön empfunden hatte und dass ich jetzt nicht wisse, wie ich mit diesen Gefühlen für dich umgehen sollte. Du warst mir dabei keine große Hilfe. Du sagtest nicht mal, dass du es auch schön fandest und hast mit deiner berühmt galanten Art das Thema gewechselt.

Mit der Zeit wurden meine Gefühle für dich auch schwächer. Du bist nun mal nicht der Mann, der nur für eine Frau geschaffen ist. Du hast auch kurze Zeit später deine Freundin verloren, weil sie dahinter gekommen ist, dass du nicht monogam bist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du bereits Ersatz für sie hattest.

Ich werde diese Nacht mit Sicherheit nie vergessen, doch für dich bin ich nur eine von vielen gewesen. Für dich ist wohl unsere Freundschaft nicht von so großer Bedeutung gewesen, wie für mich. Ich würde jetzt nicht sagen, dass diese Nacht unsere Freundschaft zerstört hat. Ich denke einfach, wir haben uns auseinander gelebt, da wir doch zu verschieden sind.

Elektra

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