Skandale?

Der Editor meint, zwanzig Zeilen für die Samstagsausgabe, wenn wir Ulla Schmidt im Bild zeigen. Dreißig, wenn aber nicht.
Na gut, da jeder im Land die gute Ulla kennt, mach ich’s mit dreißig. Nur, wie füllt man diese Zeilen und womit?

Skandalen oder zumindest Skandalträchtigem!
Ulla Schmidt mit betriebsblinden, weil nachlässigen, nachlässig in Bezug auf die Staatskarosse und deren Sicherheit, also betriebsblindem Fahrer, mag möglicherweise Skandalöses beinhalten. Wenn man jetzt ganz schmutzig dächte! Frankie Miller jedoch bringt nur Nachprüfbares und nicht etwa Schlüpfriges, doch nicht nachprüfbares.

Skandale! Obwohl, woran erkennt man Skandalöses in der Tatsache, dass Frau Schmidt, Fahrer und Sohn ein wenig an Frau Ministers Urlaubsfreuden teilhaftig werden lassen wollte und daher extra ein paar Beratungsgespräche mit in den Süden entfleuchten Rentnern einflochte, falls mal jemand Genaueres wissen möge? Der Rechnungshof womöglich!

Skandale?
Die Asse womöglich! Dort wo jahrzehntelang Radiaktivitäten für die Ewigkeiten verbuddelt wurden und wo sich nun herausstellt, dass diese Ewigkeiten nur gerade mal dreißig Jahre anhielten.

Altkanzler Kohl womöglich, der jahrelang Schmiergelder, Einspruch Spendengelder, auf Endkonten der Partei verbunkerte und noch heute gegen geltendes Recht verstößt. Weil er eben nicht Ross und Reiter nennt. Obwohl Kohl als Reiter? Armes Ross, sag ich da nur!

Afghanistan. Dort wo sich Kanzlerin, Minister und Kanzlerkandidat beharrlich weigern, von einem Kriegseinsatz zu sprechen, obwohl gerade dicke Panzerhaubitzen der Bundeswehr ganze Landstriche für „die Ewigkeit“ verwüsten? Ach was, seit der Asse wissen wir doch, was es so mit Ewigkeiten so auf sich hat.

Die Möllemann-Afäre? Ach was, wer war Möllemann? Irgendein Gestriegelter, der sich für einen großen Politiker hielt und die Wähler der, immer zwischen acht und achtzehn Prozent changierenden Zwergenpartei, wohl ebenso. Na gut, die FDP hat „Meister Lampe“, so Franz Josef Strauß mal so bezeichnend über diesen, noch nicht ganz vergessen. Die Strafzahlung an das Hohe Haus, den Bundestag in Berlin, jedoch vergas diese Guido-Lustig-Truppe doch bestimmt. Jedoch nicht das Hohe Haus!

Und hierin liegt der wahre Skandal, wie uns Guido Westerwelle glauben machen will.

Die Finanzkrise womöglich! Bloss, wo liegt in dieser Staatsknete verbrennenden Krise der Skandal? Dass es sich um das sauer verdiente Geld des Staatsbürgers handelte, was in den Rachen der geldgierigen Banker landete?
Nein, der Acker, nein nicht der Gerd Schröder, den sie hobbyfussballernd so nannten, der Mann mit Name Ackermann, hat doch gerade so schön in Berlin erklärt, dass Frau Merkel sich über Stunden geziert hatte, die Kohle des Finanzministers an die Hypo Real Estate rauszurücken und erst weich wurde, als der Acker, dann doch noch seinen nicht ganz unbeträchtlichen Eigenanteil verdoppelte. Von 800 Millionen auf zuletzt 1,9 Milliarden. Von allen an der Finanzkrise beteiligten und damit voll verantwortlichen Banken zusammen genommen!

Frau Schmidt auf eigenen Wunsch nicht mehr im Kompetenz-Team der SPD?

Das wird die Parteioberen aber ärgern.
Und da liegt tatsächlich der Hauch eines Skandals. Wer, wie Frau Schmidt, unbeschadet mehrere Regierungen überlebte, muss im Kompetenz-Team eines an sich aussichtslosen Kandidaten, ganz oben mitmischen.

Daran dürften auch ein paar sinnlos verpulverte Steuertausender nichts ändern.

Denn, man gönnt sich ja sonst nix!

Zwanzig, dreißig Zeilen gar? Na gut, der Editor wird’s schon richten!

A.S. chefschlumpf

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