Neue Bohnen Zeitung

 


Winternacht

Eine klare Nacht.
Viele Juwelen.
Verstreut am Himmel.
Funkeln und Flirren am Firmament.
Man möchte die Arme ausstrecken.
Und sich einen von dort oben holen.
Und sich dabei etwas wünschen…

Der Schnee knirscht unter meinen Füßen.
Mein Atem gefriert fast in der kalten Luft.
Die Hände in den Taschen.
Die Füße eiskalt.
Mein Blick verliert sich im Himmel.
Welchen Stern würde ich mir holen…?
Was würde ich  mir wünschen…?
Da oben die Plejaden.
Besonders schöne Edelsteine.
Soll ich mir  einen von ihnen holen?
Oder gleich alle Plejaden?
Oder vielleicht doch einen der Brillanten von Orion?
Den besonders hellen?
Betelgeuze.
Die Auswahl ist schwer.
Einer schöner als der andere…

Und was würde ich mir wünschen?
Eine schwierige Frage.
Noch schwieriger als die Auswahl des Juwels.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte…
… was würde ich mir wünschen?
Weil ich es mir mehr wünsche, als alles andere auf der Welt?
Ich spinne den Gedanken weiter…
Meine Schritte werden wieder schneller.
Geld?
Reichtum?
Ich schüttle den Kopf.
Nein.
Ich habe, was ich brauche.
Ja, ich habe mehr.
Mehr als ich vor drei Jahren noch ahnen konnte.
Hoffen konnte.
Mehr brauche ich nicht.
Man kann mit Geld nichts kaufen, was wirklich wichtig ist.

Und Gesundheit?
Nun, ich war angeschlagen.
War nicht leicht in den letzten Monaten.
Schmerzen.
Tränen und Leid.
Aber es geht aufwärts.
Ich bin wieder stark.
Kummer und Leid sind wieder in den Hintergrund gerückt.
Meine Ideen sprudeln.
Ich kann tun, was mir am meisten Spaß macht.
Mich selbst verwirklichen.
Das ist viel.
Mehr, als die meisten haben.
Aber fehlt da nicht was?
Ich bleibe stehen.
Unvermittelt.
Lausche in die Nacht.

Keine Liebe gefunden, dort, wo ich sie mir hoffte…

 Mehr als alles andere.
Zerschlagenes Geschirr.
Nichts wird mehr sein, wie es war.
Die Narbe schmerzte heftig.
Manchmal noch immer.
Aber ich habe gelernt, damit zu leben.
Ich falle.
Und stehe immer wieder auf.
Kommt es auf dieses eine Mal an?
Man stumpft ab.
Die Sehnsucht bleibt.
Sie wuchert im Verborgenen.
Und in manchen Nächten ist sie übermächtig.
Ist es nicht so, dass…
..mein größter Wunsch ist geliebt zu werden?
Angenommen zu werden, so wie ich bin?
Vorbehaltlos?
Aus einem ehrlichen Gefühl heraus?
Und nicht aus Berechnung?

Ich sehe wieder nach oben.
Er muss kein gleißendes Juwel sein.
Für mich wäre er der schönste Edelstein.
Ich fixiere den Himmel.
Und hebe den Arm.
Recke ihn nach oben.

Wo bist du?

Gedankensplitter

 

Schreibe einen Kommentar