Neue Bohnen Zeitung


von Vivienne  –  März 2004



Verletzt…

Das Leben ist zu niemandem wirklich gut.
Manchen wirft es aber besonders oft Steine in den Weg.
Wenn sich das Leid häuft, zieht sich der Betroffene oft zurück.
Zu tiefst verletzt.
Angst vor weiterer Enttäuschung.
Vor neuem Kummer.
Und Demütigung.
Er zieht sich zurück.
Wie in ein Schneckenhaus.
Nicht mehr verletzten lassen.
Besser allein.
…
Besser allein?

Kein Mensch ist gern allein.
Aber oft meint er, nur so Alles von sich fern zu halten.
Alles, was schlecht sein könnte.
Aus lauter Angst.
Besser keine Liebe mehr.
Als vergeblich hoffen.
Besser keine Freundschaft.
Als betrogen zu werden.
Der Preis ist Einsamkeit.
Niemand hält das auf Dauer aus.
Man wagt sich wieder unter die Menschen.
Überempfindlich.
Unsicher.
Furchtsam.
Aber zumindest bereit, etwas zu ändern.
Am Schneckendasein…

Leid macht den Menschen oft ungerecht.
Warum ich?
Man hört aber auch das Gras wachsen.
Fühlt sich schnell ungerecht behandelt.
Obwohl niemand es gemeint hat.
Der tief Verletzte brüskiert andere.
Einen lieben Freund vielleicht.
Einen netten Zeitgenossen.
Und meint es selber nicht so.
Danach bleibt Betroffenheit.
Vielleicht kommt Verständnis vom anderen.
Vielleicht auch nicht..

Der so getroffene Mensch reagiert sehr empfindsam.
Wenn er verletzt wird, weil er missverstanden wurde.
Nicht jedem ist klar, dass derjenige aus Angst so gehandelt hat.
Aus Angst, selber verletzt zu werden.
Eine Endlosspirale.
Manchmal kann so eine Kette einen Menschen in noch tieferes Leid stürzen.
Vor allem, wenn er sich nicht erklärt.
Sein Herz nicht offen legt.
Sich wieder verletzbar macht.
Um zu zeigen, dass es nicht Absicht war.
Dazu gehört viel Mut.
Aber wer sich traut, bereut es selten.

Manch einer versteht.
Leider nicht jeder.
Das tut jedem weh, der wieder ins Leben möchte.
Und neues Glück sucht.
Neue Freundschaft.

Und wenn du sieben Mal fällst.
Steh acht Mal auf.

 Vivienne

Link: Alle Beiträge von Vivienne

 

Schreibe einen Kommentar