von Vivienne – November 2004
Über die Suche nach Liebe
Die Suche nach Liebe.
Nach einem zu einem selber passenden Menschen.
Den man liebt.
Und der einen wieder liebt.
Gestaltet sich oft schwierig.
Wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Man weiß oft nicht, wo man ansetzen soll.
Wohin man auch blickt.
Nichts wie Halme!
Und man möchte oft schier verzweifeln.
So aussichtslos scheint das Vorhaben.
Wer möchte da nicht verzweifeln
und aufgeben.
Liebe ist nicht etwas, das einfach nur da ist.
Und darauf wartet, gepflückt zu werden.
Es stimmt zwar, dass Liebe immer um uns ist.
Aber wir nehmen sie oft nicht wahr.
Weil wir uns in etwas verlaufen haben.
Das kann heißen, dass wir jemandem nachlaufen.
Jemandem, der unsere Gefühle nicht erwidert.
Das kommt immer vor.
Keiner braucht zu glauben, nur er sei betroffen.
Oder sie.
Oder wir sind so verkrampft auf der Suche.
Dass wir jeden abschrecken.
Weil wir wahllos jeden angehen.
In der Hoffnung, er könnte der Richtige sein.
Oder die Passende.
Und wir erreichen damit genau das Gegenteil.
Jeder macht dann nur mehr einen großen Bogen um uns.
Das ist ja auch verständlich.
Manchmal gibt es dann auch witzige Kombinationen.
Ein bindungsschwacher Mann.
Der von einer unerreichbaren Liebe träumt.
Trifft auf eine Frau, die jeden nehmen würde.
In jedem den Traummann sieht.
Der Mann weicht vor der Frau zurück.
Im Grunde hat er ja Angst vor der Liebe.
Darum auch seine unerreichbare Angebetete aufgebaut.
Als Schutzschild.
Vor der vorschnellen Art der Frau.
Die genauso genommen auch Angst vor der Liebe hat.
Würde der Auserwählte sie erobern wollen.
Würde sie genau wie der Mann die Flucht ergreifen.
Klingt kurios.
Kommt aber in allen möglichen Varianten vor.
Immer wieder.
Sehr oft.
Woran liegt das?
Von der Liebe träumen Tag und Nacht?
Sich verzehren vor Sehnsucht?
Todtraurig wegen der eigenen Einsamkeit?
Und trotzdem vor jedem zurückeichen, der eindeutige Absichten hat?
Die Seele ist verletzt.
So sehr.
Das eigene Minderwertigkeitsgefühl suggeriert unbewusst.
Ich bin der ehrlichen Liebe eines Menschen gar nicht Wert.
Und wie ferngesteuert reagiert man falsch im geschlechtlichen Rollenspiel.
Man brüskiert das verliebte Gegenüber.
Man weicht zurück.
Oder findet Gründe, jemanden abzulehnen.
Ach, der ist mir doch zu alt!
Niemals die ist mir doch zu dick!
Wenn man so etwas beobachtet.
Ist das Muster leicht zu durchschauen.
Nur bei sich selbst fällt einem das oft nicht auf.
Solche Reaktionen resultieren aus einem natürlichen Schutzverhalten.
Wer verletzt wurde, hat Angst wieder verletzt zu werden.
Zurückgewiesen zu werden.
Das ist auch normalerweise gut so.
Bis wir wieder gestärkt sind.
Die Wunden verheilt sind.
Aber es muss nicht bleiben.
Nein, es darf normalerweise nicht bleiben.
Zweisamkeit ist die wahre Bestimmung des Menschen.
Wenn er sich davor fürchtet, muss er etwas ändern.
Außer er will allein sein
Wenn nötig muss man dafür auch eine Therapie angehen.
Die verschütteten Gründe für die Angst aufspüren.
Wer sein Verhalten durchschaut und begreift, kann es auch ändern.
Und nur das macht Liebe möglich
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