Neue Bohnen Zeitung


von Vivienne  –  September 2004



Miteinander leben…

Einander im Geben nehmen – das ist Liebe…
(Peter E. Schumacher)

Der größte Drang des Menschen liegt darin nicht allein zu sein.
Nur wenige suchen die Einsamkeit.
Weil sie darin Glück und Bestimmung finden.
Das kann nicht jeder.
Das will nicht jeder.
Zweisam ist besser als einsam.
Zweisam ist ein Bedürfnis.
Ein gemeinsames Nest erbauen.
Glücklich werden miteinander.
.. und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute!
Eine Beziehung ist aber kein Märchen.
Nie eines gewesen.
Das Wagnis zweier verliebter Menschen endet nicht mit dem Zusammenziehen.
Es beginnt in diesem Moment erst so richtig.
Sich anpassen.
In anderen Bahnen zu denken.
Eins zu werden und doch Individuum zu bleiben.

Ein steter Kampf.
Auch im besten Fall.
Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens.
Ereignisse prägen.
Jeden anders.
Auch in einer Beziehung.
Die Kunst, die Flamme der Liebe weiter am Leben zu halten besteht darin.
Das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.
Ja zu sagen.
Zum anderen.
Zu seinen neuen Facetten.
Zur Gemeinsamkeit.
Zur Liebe.
Liebe ist wie eine Fahrt im Boot.
Gegen die Strömung.
Gegen Stromschnellen.
Und immer wieder auch bei schlechtem Wetter.
Wenn nicht beide ständig rudern, wird die Liebe nicht weiterkommen.
Nicht weiter wachsen.
Wenn einer aufgibt, scheitert die Liebe.
Einer allein kann das Ruder nicht halten.
Das Boot treibt zurück.
Zerschellt vielleicht an einem Felsen.
Oder es geht unter.

Der Mensch braucht Liebe.
Darum ist er immer auf der Suche.
Wenn er allein ist.
Ein schmerzhafter Weg.
Mit harten Erfahrungen.
Oft meint man, nie mehr jemanden zu finden.
Erwiderte Liebe ist kein Anrecht, das einem selbstverständlich zusteht.
Sie ist eine Gnade.
Und man muss sie sich erarbeiten.
Manchmal hart.
Das sollte sich jeder Suchende vor Augen halten.
Und wo die Liebe nicht erwidert wird.
Sollte man seine empfindlichen Fühler wieder zurücknehmen.
Freundschaft ist eine andere Blume.
Wundersam und schön.
Und doch nicht das Juwel, das jeder einzig braucht sein Glück zu finden.
Freundschaft kann auch erst wachsen, wo die Fronten geklärt sind.
Freundschaft ist ein hohes Gut.
Unzweifelhaft.
Schenkt Beständigkeit und Halt im Leben.
Wahres Glück findet der Mensch aber erst in der Liebe.
In einer Liebe ohne Trug und Vorteil.
Wenn zwei Menschen eins werden.
Weniger Körperlich.
Als viel mehr wenn ihre Seelen verschmelzen.
Der Reiz eines Körpers schwindet.
Die Kraft der Leidenschaft lässt nach.
Was bleibt, ist ein Mensch.
Der nackte Mensch.
Ohne Floskeln und Makulatur.
Ein Mensch, der sein Leben im Gesicht trägt.
Der versteht ohne viele Worte.
Und der deine Hand auch dann hält, wenn die Haut welk und runzelig ist.

Gibt es einen schöneren Liebesbeweis?

Vivienne

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