von Vivienne – Mai 2004
Das Leben spüren…
Der Wind weht.
Sanft umschmeichelt er mich.
Meine Haarpracht gerät ein wenig in Aufruhr.
Er hat schon Kraft.
Auch wenn er nicht alle Stärke anwendet.
Doch der Wind tut auch gut.
Sanft, doch sehr lebendig.
Lässt er das Leben spüren.
Und seine Unbillen.
Im Winter die Kälte.
Und jetzt den Frühling.
Den Frühsommer.
Wie die Sonne.
Sie wärmt mit ihrer Allmacht.
Scheinbar unvergänglich.
Als wäre sie nie weg gewesen.
Als hätte es Schnee und Eis nie gegeben.
Als wäre der Winter nur ein schlimmer Albtraum gewesen.
Aus dem ich Gott sei Dank erwacht bin.
Gott sei Dank.
In wenigen Wochen hat sie die Welt in sattes Grün getaucht.
Vor ein paar Wochen war alles noch graubraun.
Leblos.
Die Bäume.
Die Sträucher.
Die Grasnarbe.
Nur hier und da ein Klecks von Grün.
Fast wie verschüttete Farbe.
Und nun blühen die Bäume.
Eben erst wach geküsst.
Werden diese weitere Wochen später schon die ersten kleinen Früchte zeigen.
Fast ein Wunder.
Jedes Jahr wieder.
Das Leben spüren
Das Leben erkennen
Auch in dieser Alltäglichkeit.
Einer scheinbaren Alltäglichkeit.
Denn dieser sich ständig wiederholende Zyklus.
Scheint ein Beweis des ewigen Lebens.
Ewig wiedergeboren.
Ewig erneuert.
Wie Phönix aus der Asche.
Aus dem Tod zu neuem Leben.
Aus dem Leben wieder in den Tod.
Ohne ein Ende.
Kreislauf des Lebens.
Am deutlichsten sichtbar.
Wenn die Sonne die Natur weckt
Der Wind bläst weiter.
Umhüllt mich wie mit einem Mantel aus Wärme.
Die Donau liegt blaugrau vor mir.
Fast wie meine Augen.
So warm ist dieses Blau.
So voller Lebendigkeit.
Leicht gekräuselt die Oberfläche.
Strom des Lebens.
Trägt sie so viel Leben in sich.
Scheint sie wie ein Spiegelbild meines Lebens.
Mal hell und klar.
So wie heute.
Mit Wellen.
Reflekiertes Sonnenlicht.
Satte Lebensfreude.
Dann wieder stürmisch und frisch.
Kalt.
Rau.
Die andere Seite des Wassers.
Die Seite, die Angst macht.
Nicht nur mir.
Der Wechsel.
Wie das Auf und Ab des Lebens.
Bewegung.
Nicht immer leicht für mich.
Für keinen..
Aber besser als Stagnation.
Immer Neues.
Und Chancen.
Immer wieder.
Der Sturm lässt nach.
Die Wolken ziehen weg.
Die Sonne blendet.
Und doch tut es gut, sie zu spüren.
Geküsst zu werden.
Vom Symbol des Lebens.
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