ROCK- UND POP-LEXIKON
von Vivienne – August 2004
Duran Duran
Im England Anfang der 80er Jahre war gerade die „New Romantic“-Welle angesagt. Bands wie Depeche Mode, Spandau Ballett und Human League stürmten die Hitparaden. Und Ihre Vivienne lauschte begeistert den Songs. Den eingängigen Hits der Konkurrenten haben Simon LeBon (vocals), Nick Rhodes (keyboards) sowie die Brüder John Taylor (bass), Andy Taylor (guitar) und Roger Taylor (drums) alias Duran Duran wenig Neues hinzuzufügen. Erste Hits wie „Planet Earth“, „Girls On Film“ und „Rio“ brachten die fünf aus Birmingham nicht nur an die Chartspitzen (Das Debutalbum hielt sich damals ganze 118 Wochen!), sondern auch an die Zimmerwände oft weiblicher Teenager. Bei mir war das nicht viel anders
Maßgeblichen Anteil daran hatten außer dem tadellosen Aussehen der Burschen vor allem die schon legendären Duran Duran Videoclips. Im Gegensatz zu vielen Kollegen stürzen sich die Glamourboys geradezu auf diese Möglichkeit der trendbewussten Selbstinszenierung in Zelluloid. Folgerichtig verhalfen sie dem frisch gebackenen Musiksender MTV zu einem guten Einstand, was dieser wiederum belohnte: Der auf Sri Lanka gedrehte Clip zu „Hungry Like The Wolf“ (1983) gehört mittlerweile zu den meistgespielten Musikvideos aller Zeiten.
Mit „Is There Something I Should Know“, „The Reflex“ (einem meiner absoluten Lieblingssongs!) und allen voran „Wild Boys“ (ein exzellentes Video!) wurde die Duranies 1984 auch jenseits des großen Teichs bekannt und erfolgreich. Gegensätzliche Ehrungen waren die Folge: Prinzessin Diana etwa erklärte Duran Duran offen zu ihrer Lieblingsband und Andy Warhol stattete dem Quintett einen Besuch ab. Die posthume Würdigung erhielt der Popart-Künstler dann 16 Jahre später durch das Album „Pop Trash“. 1985 wurde der Truppe die Ehrung zuteil, für den neuen James Bond-Streifen „A View To A Kill“ den Titelsong zu schreiben und zu performen. Vorläufig zum letzen Mal wurde den Burschen mit diesem Song weltweite Anerkennung in Form von Nummer Eins-Platzierungen und Geldregen durch Tantiemen beschert.
Während die Gründungsmitglieder Roger und Andy Taylor ausstiegen, füllten die restlichen Drei weiterhin die Klatschspalten: mit Heiraten, mit Affairen, etc . Geschichten im Umfeld von angeblichen Alkohol- und Drogenexzessen sowie Fotoserien mit Models auf pompösen Segeljachten unterstrichen das Party-Image der Truppe. Die Fans durften sich in der Zwischenzeit an zwei Seitenprojekten erfreuen: Arcadia mit LeBon, Rhodes und Drummer Roger Taylor blieben eher der Pop-Tradition Duran Durans verhaftet während die Taylor-Brüder mit dem mittlerweile verstorbenen Robert Palmer und Tony Thompson 1985 die Rock-Formation The Power Station gründeten. Die großen Single-Hits („Notorious“, 1986 und „All She Wants Is“, 1988) strichen aber nach wie vor die Duranies ein. 1988 gab es bei Duran Duran zwei neue Gesichter: Sterling Campbell und Warren Cucurullo stiegen ein. Mit der wieder erlangten Quintettbesetzung spielte die Band 1990 das Album „Liberty“ ein, das allerdings ziemlich floppte und erstmals sogar Gold-Status verfehlte.
Im Zuge der Grunge-Hysterie in den 90er Jahren bereits als Zielscheibe des Spotts für die musikalischen Peinlichkeiten der 80er abgetan, starteten Duran Duran 1993 überraschend mit dem souligen Pop der Single „Ordinary World“ sowohl in England als auch in Amerika wieder durch. Das dazugehörige „Wedding Album“ knüpfte verkaufsmäßig auch an alte Erfolge an und erhielt sogar Platin. In der Folge gab es immer wieder Wechsel in der Band. Auch der Erfolg blieb der Burschen nicht immer treu, es gab Flops wie Hits. Zum 25jährigen Bestehen der Band kam dann allerdings die alte, klassische Besetzung wieder zusammen, was die treuen Fans erfreute. Allerdings sind die Burschen mittlerweile auch in die Jahre gekommen. Trotzdem gehören die Duranies für mich unverwechselbar zum Sound der 80er Jahre und bei jedem Song kommen unzählige Erinnerungen und das Herz geht mir auf Und sie schlagen sich auch heute noch wacker!