Neue Bohnen Zeitung


Die bunte Welt von Vivienne
von Vivienne  –  Juli 2001


In eigener Sache

Seit Mitte Mai, also seit zwei Monaten, schreibe ich  mittlerweile für die „Bohne“.

Zeit, ein Resümée zu ziehen.

Zeit, aber vielleicht auch Sie, liebe Leser, ein wenig über die Verfasserin der Beiträge, nämlich „Vivienne“, und über die Motivation, die dahintersteckt, zu informieren. Ich denke, der Zeitpunkt dafür ist ganz gut gewählt.

Ich habe in den zwei Monaten überraschend positive Rückmeldungen zu meiner Kolumne „Kritisch betrachtet“ erhalten. Ich war mir nicht immer sicher, ob irgend jemanden das, was ich schreibe, auch interessieren könnte. Um so schöner das Feedback, das ich teilweise erhielt. Überrascht hat mich dabei aber auch, dass nicht wenige Leser glauben, dass meine Beiträge, speziell die Geschichten, die ich in der „Ich-Form“ als „Vivienne“ verfasse, einen sehr persönlichen Bezug haben. Ich möchte an dieser Stelle diesen Irrtum aufklären:

Natürlich hat diese „Vivienne“ einiges mit mir gemeinsam, dass will ich gar nicht bestreiten. Trotzdem ist sie nur eine Kunstfigur. Keine dieser Geschichten, die ich niederschrieb, hat in der Form wirklich stattgefunden. Ein realer Bezug ist natürlich gegeben, aber den Inhalt habe ich im Wesentlichen so verändert, dass wahrscheinlich nicht einmal selbst involvierte Personen noch einen Zusammenhang erkennen können. Außerdem stammt die Grundidee zu diesen Geschichten nicht immer von mir: manches erfuhr ich von Freunden oder Bekannten, auch ließ ich meine eigene Fantasie immer wieder spielen, mitunter nicht zu knapp. Anregungen bekam ich auch aus kuriosen Nachrichtenmeldungen. Orte und Namen der handelnden Personen habe ich klarerweise völlig geändert – ich will niemandes Privatsphäre verletzen, das ist mir ganz wichtig. Auch wenn die Geschehnisse teilweise schon mehrere Jahre zurückliegen und  – wie gesagt – „umgebastelt“ wurden.

Außerdem möchte ich nicht, dass der Eindruck entsteht, ich würde vorab Ausschnitte aus meiner Autobiographie veröffentlichen. Es wäre mir nämlich auch viel zu persönlich, Episoden aus meinem Leben mehr oder weniger 1:1 zu veröffentlichen. Ich bin kein „Exhibitionist“ im schriftstellerischen Sinn: meine Privatsphäre ist mir wichtig, der Gedanke, Leser derart in mein Leben schauen zu lassen, behagt mir überhaupt nicht. Daher auch mein Hinweis, dass Sie sich vielleicht aufgrund dieser Beiträge ein Bild von mir machen könnten, dass der Realität nicht standhält, weil ich eben nicht „Vivienne“ bin. Dass diese Geschichten trotzdem so realistisch oder aus dem Leben gegriffen zu wirken scheinen, liegt vermutlich neben dem „wahren Kern“, der ihnen zugrunde liegt, auch an der Tatsache, dass ich gut beobachten kann und, so meine ich, typische Charaktere ganz gut zeichnen kann. Bei diesen Monologen des „Fußballfans“ und des „Italien-Urlaubers“ sehe ich immer Felix Dvorak in den Tritsch-Tratsch-Sendungen Joki Kirschners Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre vor mir. Ich hoffe nur, ich kann ein wenig mit dem Original mithalten…

Ich habe meine Beiträge stets so zu verfassen versucht, dass ich eine „Message“ damit rüberbringen konnte. Manche der Geschichten musste ich dazu erst „zurechtzimmern“, bei einem Teil war das aber gar nicht nötig. Wichtig war und ist mir dabei jedenfalls, dass ich eine Problematik zur Diskussion stelle oder eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik anrege. Absolute Wahrheiten möchte ich nicht verkaufen, die gibt es nicht, so wie das Wort „absolut“ an sich schon ein Anachronismus ist: nichts ist absolut, schon gar nicht eine Wahrheit!

Und ganz sicher – um es noch einmal hervorzuheben – erzähle ich keine Geschichten aus meinem Leben: diese Episoden aus dem Leben von „Vivienne“ sind eben nur der Rahmen, um Sie, liebe Leser, über irgend etwas, das mir wichtig erscheint, nachdenken zu lassen. Und wenn mir das immer wieder einmal gelingt, bin ich schon sehr zufrieden.

In diesem Sinne in die nächsten zwei Monate, zum nächsten Resümée!

Vivienne

 

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