Wie geht es Mama?
Besorgt hatte Martina.
Ihre Schwester angerufen?
Was sagt der Arzt?
Immer dasselbe.
Ging ihr.
Durch den Kopf.
Mama wollte sich.
Nicht schonen.
Ging trotz Bluthochdruck…
In den Garten.
Unkraut zupfen…
Als ob das eilte!
Bei dem Regen…
Würde es ohnehin.
Schnell!
Wieder sprießen!
Martina legte auf.
Nichts Neues.
Und Mama ging es.
Nicht gut.
Der Vater.
War.
Aus dem Häuschen.
Logisch.
Die beiden waren.
Über 50 Jahre.
Miteinander verheiratet…
Martina zündete sich.
Eine Zigarette an.
Trotz allem…
Trotz des Verdrusses…
Mit der Mutter.
Trotz all der Lieblosigkeit…
In der Kindheit…
Sie sorgte sich doch.
Um Mama.
Wie denn nicht?
Über eine halbe Stunde.
Saß Martina.
Auf der Couch.
Rauchte eine Zigarette.
Nach der anderen…
Schmerzhafte Erinnerungen…
Gingen ihr…
Durch den Kopf…
Wie sie.
Und ihre Schwestern.
Immer gekämpft hatten.
Um die Liebe.
Der Mutter.
Aber die war.
Nur kalt gewesen.
Fast gleichgültig.
Und in mancher Situation.
Auch richtig hart…
Keine Glucke.
Bestimmt nicht.
Genau genommen.
Das Gegenteil.
Nur der einzige Sohn.
Hatte Sonderrechte genossen.
Er war der Stammhalter.
Durfte auch studieren…
Aus Prestige-Gründen…
Martina selber…
Musste eine Lehre machen.
Als Verkäuferin…
Sie war früh ausgezogen.
Von daheim.
War nach Graz gegangen.
Der Liebe wegen.
Und hatte dann auch.
Kurse gemacht.
Abends.
Weiterbildung.
Jetzt hatte sie.
Einen Bürojob.
Verdiente gut.
Mama hatte immer gemeint.
Wozu eine solide Ausbildung?
Die Mädels heiraten doch alle!
Sie, Martina.
Hatte nicht geheiratet.
Aber die Schwestern schon…
Der Bruder hatte.
Das Studium abgebrochen…
Kleiner Angestellter.
In einem kleinen Unternehmen…
Vorige Woche.
War die Mutter.
Ins Spital gekommen.
Mit Herzbeschwerden…
Und seither bangte sie.
Martina.
Um die Mutter.
Merkwürdigerweise.
Obwohl ihr die…
Jede Nähe…
Und Zärtlichkeit…
Verwehrt hatte…
Sie war nicht.
Fähig dazu.
Nie gewesen.
Sie kannte es wohl.
Nicht anders.
Kinder gehörten dazu.
Zu einer Ehe…
Aber auch nicht mehr…
Vivienne/Gedankensplitter