Jahresrückblick 2016 – In eigener Sache

Erst wenige Stunden alt ist dieses Neue Jahr 2016 und mir erschien fast, dass es um Mitternacht noch nie so laut und heftig zugegangen ist wie beim Jahreswechsel vor ein paar Stunden. Meine Katze, liebe Leser, die kleine Petite, kann Ihnen ein Lied davon singen… So sitze ich nach einer langen Nacht am PC, eben habe ich schon gefrühstückt und die neuen Kalender prangen von den Wänden… Man lässt ein Jahr Revue passieren, und man weiß nicht, was das neue Jahr bringt…

Wie viele andere Menschen mache ich mir auch Gedanken um meinen Job, verschiedene Veränderungen in diesem Bereich stimmen mich nicht übermäßig zuversichtlich. Überdies feierte ich im vergangenen September meinen 50. Geburtstag, eine Cäsur in meinem Leben, ein Höhepunkt der Midlifecrisis, sozusagen – das allgemeine Gefühl, dass man halt alt wird, macht sich immer wieder breit. In diesem Zusammenhang kann man sich nur immer wieder sagen, dass das Leben noch sehr viel zu bieten hat und dass man es selber in der Hand hat, noch viel aus seinem Leben herauszuholen…

Ein wichtiger Punkt für mich ist dabei die Bohne, die ein großes Thema in meinem Leben darstellt. Gerade heuer, im Mai 2016, jährt es sich zum 15. (!) Mal, dass ich zur Bohne stieß. Am 26. April 2001 hatte ich nach einem Aufruf des damaligen Mastermind der Bohne, Klezi, das erste Mal Kontakt mit ihm per Mail. Der Rest ist Geschichte. Ich konnte nicht mehr loslassen und bis zum heutigen Tag hat dieses Ereignis mein Leben geprägt wie kein anderes. Klezi selber hat sich in den folgenden Jahren dann eigenen Projekten gewidmet und die Zügel bald den bewährten Händen von Peter, damals Einstein, übergeben. Gemeinsam haben wir die Bohne zu dem gemacht, was sie ist und die vielen Autoren haben ihr Übriges geleistet, der Bohne ein buntes Gesicht zu geben. Es sei ihnen ganz herzlich gedankt an dieser Stelle für ihre wertvolle Arbeit! Mein Dank geht auch ganz besonders an Peter, ohne den die Bohne nicht vorstellbar wäre…

Was wäre mein Leben ohne die Bohne? Keine Ahnung, da bin ich überfragt. Es müsste wohl unsagbar leer sein. Man stellt sich öfter die Frage: wie wäre es wohl gelaufen, wenn diese oder jene Entscheidung an mir vorüber gelaufen wäre? Wenn ich da in mich gehe: diese Lücke wäre wohl nicht zu füllen… wohin mit all meinen Ideen und Gedanken? Verpufft im Nichts? Eigentlich macht mir so eine Vorstellung Angst, denn ich meine, meine Geschichten, Gedichte und Gedanken sind wohl das Wichtigste und das Einzige, dass ich weitergeben kann, dass auch nach mir noch existiert. Kindern werde ich keine haben, Geschwister, Nichten und Neffen leben ihr eigenes Leben. Bleibt nur das, dem ich Kraft meiner Vorstellung Leben einhauche – und das ist viel, trotz allem…

Das Leben stellt einem oft genug Aufgaben, vor denen man manchmal davonlaufen möchte. Mir ging es immer wieder so in den vergangenen Jahren und auch heuer könnte mir wieder ein Lebensjahr bringen, das nicht ganz so einfach zu meistern ist. Kraft dafür werde ich ganz bestimmt wieder aus dem Schreiben schöpfen so wie das Schreiben mein ganzer Antriebsmotor geworden ist. Wenn ich einmal nicht mehr schreiben kann oder will, dann muss es wohl schlimm bestellt sein um mich…

Der heutige Neujahrsmorgen brachte ein wenig Schnee und Eis, so verleiht der Schnee der Umgebung seinen ganzen winterlichen Charme… vielleicht ein Spaziergang in der Umgebung, wenn das Eis verschwunden ist um das Neue Jahr einzuweihen… Ein freier Tag, eine freie Woche für mich bevor mich der Job wieder voll und ganz fordert… Innehalten, in sich ruhen, Stille – das kann ich Ihnen, liebe Leser, nur von Herzen raten. In einer lärmigen Welt, in die der Terror eingekehrt ist und immer wieder für bewusste und unbewusste Ängste sorgt, kann so eine Ruheoase die Seele beruhigen…

Was wird das Jahr 2016 wohl bringen? Eine Frage, die sich viele stellen. Astrologen, Journalisten und Wirtschaftsforscher versuchen diese zu beantworten. Eine Voraussage ist aber nicht wirklich möglich, schon das letzte Jahr hat gezeigt, dass der Terror in Paris etwa nicht vorhersehbar war. Ich denke, man kann nur vor sich hin leben, einen Schritt nach dem anderen setzen und versuchen, das Beste aus dem zu machen, das uns geboten wird. Denn eines habe ich gelernt. Pech oder Unglück sind nur späteres Glück, es gibt kaum etwas Negatives, dass sich in Folge nicht irgendwann zum Besseren wendet…

In diesem Sinne ein gutes Neues Jahr 2016, liebe Leser!

Bleiben Sie uns gewogen!

Vivienne, Chefredaktion

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