Grenzen – Reminiszenzen

Mittags.
Gerade bin ich.
Bei der Nachbarin…
Gewesen.
Auf zwei Tassen Kaffee.
Nachdem ich ihr.
Das neue Katzenkistchen.
Gebracht hatte.
Zusammengebaut.
Drei Flaschen Fruchtsaft.
Aus dem Keller geholt.
Und die Post.
Gebracht.
Ganz entspannt.
Saßen wir beisammen.
Hofiert von den Katzen.
Ich kümmere mich.
Um die Nachbarin.
Seit ihrem Sturz.
Vor drei Monaten.
Verstärkt und öfter.
Erledige Einkäufe.
Und Bankgeschäfte.
Löse Rezepte ein.
In der Apotheke.
Versuche.
Ihr den Alltag.
Ein wenig leichter.
Zu machen.
Die eigene Familie.
Zwei Neffen.
Glänzt dabei durch Abwesenheit.
Nein.
Die ledige Tante.
Wird das…
Schon schaffen…!

Ganz spurlos.
Ist die veränderte Situation.
Nicht vorbeigegangen.
An unserem Verhältnis.
Manchmal.
Da wollte.
Die Nachbarin.
Fast Rundum-Betreuung.
Bis ich klarmachte:
Ich gehe nur einmal.
In der Woche einkaufen.
Zur Bank…
Oder zur Apotheke.
Schließlich habe ich.
Auch ein Leben.
Eine Familie.
Einen anstrengenden Job!
Die Folge.
Es gab Spannungen.
Die es vorher.
Nicht gegeben hatte.
In vielen Jahren.
Nachbarschaft.
Freundschaft.
Muss man schon sagen.
Denn die Verhältnisse.
Hatten sich geändert.
Bisweilen.
War ich aufgebracht.
Etwa.
Wenn ein Erlagschein auftauchte.
Wochen übersehen!
Der nun ganz plötzlich.
Eingezahlt hätte werden müssen.
Natürlich.
Habe ich da.
Nicht mitgespielt.
Alles geht nicht!
Das hat auch.
Die Nachbarin…
Nach und nach begriffen…

Ab und an.
War ich genervt.
Wenn sie anrief.
Mit einem Wunsch.
Oder Zahnbürsten unbedingt.
Die X-Borsten aufweisen mussten.
Natürlich darf ich.
Auch nicht.
Zu viel…
Von ihr verlangen.
Sie ist fast 80.
Da vergisst man.
Übersieht man.
Oder.
Denkt nicht gleich dran.
Wichtig war aber.
Gewisse Grenzen aufzuzeigen.
Grenzen.
Damit wir uns.
Nahe bleiben konnten.
Gerade deswegen.
Das hat unsere Freundschaft.
Gerettet.
Mittlerweile.
Ist es wieder…
Gemütlich.
Wenn wir gemeinsam.
Kaffee trinken.
Über unsere Katzen…
Plaudern.
Und manches andere…

Vivienne/Reminiszenzen

 

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