Bei diesem, mir so zwischen Mittagsmal und abschließendem Espresso vorgelegtem Text fällt mir nichts ein, obwohl?
Kann man seinem sprudelnden Geist nicht jedes Thema abringen?
Kann man, sagt die eigene Eitelkeit!
Soll man? Fragt die eigene Behäbigkeit.
Muss man, sagt der Kursleiter!
Und der hat nun mal. Das Sagen, selbstverständlich.
Gut denn, los!
Nur, womit beginnen?
Beginnen, womit? Zunächst skizzieren, dann ausmalen!
Geht nicht!
Nicht in dieser Stunde. Dieser Stunde äußerster Konzentration! Dieser Stunde einfältigster Vermessenheit. Dieser Vermessenheit, die auf dem Hoffen beruht, es immer in der gewünschten, ja sogar geforderten Zeit und Form, formal erfüllt zu haben, die rückbetrachtet, als Gewissheit daherkommt.
Zumal formal immer den Erwartungen entsprochen zu haben, oder besser entronnen zu sein? Das menschliche Werkzeug, die Sprache, ist ungerecht verteilt unter den Menschen! Soviel Klarheit ist selten.
Seltener als das erwähnte Werkzeug unter der Schöpfungskrone verteilt.
Der Text führt zu Fährten, ohne diesen zu folgen, nur hinweisend.
Folgend vermag ich den Fährten ihre Richtungsänderungen abzutrotzen, um selber diese mir zuzugestehen.
Fährten werden gelegt, niemals entstehen sie von selbst. Von wem gelegt, wozu ersonnen? Sind sie nur Wegmarken, so soll es sein! Werden sie gelegt um verfolgt zu werden, können sie sich tatsächlich einer höheren Macht als zugehörig betrachten. Als Reste eines Weges, der nur noch an diesen Fragmenten festgemacht werden soll.
Fragmenten, die demjenigen, der ihrer Spur folgt, als Aufforderung hierzu vorkommen muss.
Spuren werden immer nur solche bleiben.
Verfolger derselben, werden auch niemals derer ursächlicher Hinterlassung verdächtig.
Auf geht’s! Bloß wohin?
Der Fährte nach, welche so prall und breit die Landschaft dominiert, in einer Art, die eigene Eingebungen blockiert durch die gewaltige Präsenz ihrer Erscheinung im sonst so grauen Einerlei.
Spuren lassen Vergangenes erahnen.
Fährten gehen weit darüber hinaus, fordern auf, bestimmen, geben Anlass, wo Spuren nur Rückschlüsse suggerieren, auf längst Vergangenes.
Fährten lassen nur Eines zu.
Folgen!
Ich gehorche dem Befehl.
Ich folge, der Fährte?
Eva wird mich quälen mit ihren fragenden Fragmenten:
“ Du hast?”
“Ich habe!”
“Und nun?”
“Wird schon!”
“Sicher?”
Ich werde lügen müssen.
“Sicher!”
“Na dann.”
Eva wird mir nicht glauben. Eva hat mir noch niemals etwas geglaubt, jedenfalls nur sehr selten, wenn überhaupt mal.
Eva wird mir glauben müssen, diesmal.
Sie kann nur meine Sicht des Problems erkennen, da sie selber nicht meiner Fährte folgen kann, denn ich hüte mich davor, Spuren zu hinterlassen, die zwangsläufig zu einer Fährte für Nachfolgende werden könnten.
Ich werde mich ihr offenbaren, nur bis zum nachprüfbaren Teil der Geschichte, da wo aus Spuren Fährten werden.
Ich habe lange an dieser Geschichte gesessen und ich werde mich bemühen, diese so logisch wie möglich zu erzählen, wobei ich natürlich Ursprung und Ergebnis meiner Bemühungen in einer gewissen Unschärfe lasse, um nicht Evas Aufmerksamkeit und damit ihren Spürsinn zu erregen.
“Wann hast du?”
Wieder so eine versteckte Ungläubigkeit!
“Sofort, als ich die Gelegenheit dazu hatte.”
“Ah so!”
Ach so !
“Und du willst dich mir nicht anvertrauen, so von Frau zu Frau?”
Von Frau zu Nebenbuhlerin?
“Ich habe mich schon, anvertraut meine ich.”
“Im Gegenteil, du sprichst in Rätseln.”
Evas Misstrauen war nicht zu übersehen.
“Ist nicht meine Absicht, glaube mir.”
“Deine Absicht? Du verfolgst eine Absicht, indem du mir nur Bröckchen hinwirfst?”
“Ich verfolge keinerlei Absicht, bitte glaube mir!”
Eva hatte einen Verdacht.
Jetzt nur kein unbedachtes Wort, sie nicht auf eine wie auch immer geartete Fährte bringen. Spuren beweisen, Fährten führen.
Fährten lesen, nicht auf sie hinweisen, sollte meine nächste Aufgabe für die Zukunft bleiben.
Obwohl?
(C) Chefschlumpf