Rot-Schwarz steht, lang hat’s fürwahr gedauert,
und was nun in der nahen Zukunft auf uns lauert,
weiß Gott allein. Und ob es für uns passt,
oder ob man uns vielleicht auch nur geschasst –
das wird sich alles sehr bald im Detail noch zeigen…
Bei den Roten mag man Gusi nicht verzeihen,
dass die wichtigsten Ressorts verschenkt er hat:
an die Schwarzen, die verhandelten so stur und richtig hart!
Schüssel weiß, wie Rot den Nerv gekonnt man zieht,
auch wenn er selbst ins Ausgeding’ zurück sich zieht,
hat er dem Gusi jede Schneid ganz böse abgekauft,
statt dass der um die Eurofighter sich noch rauft.
Ein Beispiel dafür wie man’s schlecht sich macht,
doch Gusenbauer hat nicht dort allein sich klein gemacht.
Studiengebühren, nein, sie wurden noch nicht abgeschafft,
was so manchen Studius gleich wieder wütend macht!
Sie feierten noch laut im Herbst den Sieg mit Rot,
doch nun sind alle Hoffnungen wohl wieder tot,
finanziell ganz ungetrübt das Studium durchzuziehen –
ich fürchte nur, das wird dem Gusi nicht verziehen!
Regierungsnot mit vielen schwarzen Leuten!
Was mag ein roter Kanzler da uns noch bedeuten,
der da regiert, fast wie in eigner Opposition?
Doch was soll das Zetern im Voraus da wieder schon?
Der Gusenbauer schaukelt sicherlich dies’ Kind,
hat die Regierung, die sich dieser Mann verdient!
Schon als Kind im Traum die Kanzlerkrone aufgesetzt,
ist’s ihm egal, wie sehr die eig’nen Leute er entsetzt…
Die Hosen hat der Gusi, heißt’s, für’s Koalier’n verloren.
Man wird sehen, ob er gewinnt – ganz ungeschoren,
ob diese Koalition vielleicht sich löst in Rauch und Schall:
Die Antwort kriegt der Neokanzler bei der nächsten Wahl!
Doch vielleicht tu ich dem roten Gusi Unrecht – was weiß ich?
Die nächsten Monat’ zeigen diesem Land ganz sicherlich,
ob Gusi noch zu jung und damit wohl zu unerfahren –
ob er denn weiterbringt den rötlich-schwarzen Karren,
oder ob Molterer schon bald statt seiner froh regiert,
weil er als neuer, starker schwarzer Mann gleich reüssiert….
Und doch: der Finanzminister musste trotzdem gehen,
der Grasser kann viel besser jetzt zu der Fiona stehen.
Was ihm doch Trost ist, und wohl auch Triumpf zugleich:
Macht die Privatwirtschaft ihn doch ganz sicher eher reich,
als der Ministerposten, den der Schüssel ihm geboten.
Worüber aber manche Schwarze auch gleich lautstark tobten…
So geht der schöne Charly hin, man wird bald merken,
ob die Schwarzen sich dadurch vielleicht verstärkten.
Der Jet Set lässt Öst’rreichs Regierung dadurch kalt,
gibt’s auch kein Rauschen mehr im Regenbogenblätterwald…
So lang hat’s gebraucht, steht die Regierung jetzt halt doch,
aber anders als so mancher Landsmann sich das hat erhofft.
Gott schütze Österreich! Mit Sorge hat man’s einst gesagt –
Ich fürchte nur, jetzt ist der Spruch mal wieder angesagt…!
© Vivienne