Der Kalender – Reflexion

Eine neue Arbeitswoche.
Hat soeben erst begonnen.
Martin schaltet den Laptop ein.
Ein Blick auf seinen Kalender.
Zeigt ihm ein vertrautes Bild.
Die zahlreichen Kundentermine.
Reihen sich penibel aneinander.
Freiräume haben Seltenheitswert.

Es ist einfach notwendig.
Sagt sich Martin immer wieder.
Die Kunden zahlen sein Gehalt.
Wurde ihm schon so oft gesagt.
Und der Chef legt allergrößten Wert.
Auf einen effizienten Arbeitsablauf.
Leerläufe kosten schließlich Geld.
Dass er nicht zahlen wolle.

Martin ist es schon gewohnt.
Das der aufkeimende Wunsch.
Nach einer kurzfristigen Auszeit.
Eben nur dann vorstellbar ist.
Wenn es sein Kalender erlaubt.
Ein notwendiger Arzttermin.
Kann zur Herausforderung werden.
Der Kunde hat schließlich Vorrang.
Er weiß wie sein Chef dazu denkt.

Man könnte beinahe sagen.
Dass der Terminkalender von Martin.
Ein Teil seiner selbst geworden ist.
Ein wenig anders formuliert.
Könnte man aber auch sagen.
Dass der Kalender sein Leben prägt.
Und ihm ständig dirigiert.

Denn auch nach Feierabend.
Kann Martin nicht ohne Kalender leben.
Hier sind es zwar keine Kundentermine.
Aber unbewusst neigt er dazu.
Auch seine Freizeit penibel zu planen.
Martins privater Terminkalender.
Zeigt Parallelen zu seiner Jobsituation.
Mehr als es notwendig wäre.

Wir sollten uns der Bedeutung.
Unserer Freiräume bewusst sein.
Ein Leerlauf zum Entspannen.
Kann lebensnotwendig sein.
Allfällige Verpflichtungen.
Sollen auch wahrgenommen werden.
Aber ebenso notwendig ist es.
Dass wir uns Freiräume bewahren.
Und Einengungen widersetzen.
Beruflich gleichermaßen.
Wie auch privat.

Es ist bestimmt nichts zu sagen.
Gegen eine effiziente Terminplanung.
Aber es ist wichtig darauf zu achten.
Dass eben der Faktor Mensch.
Nicht gänzlich auf der Strecke bleibt.
Effizienz ist nicht alles im Leben.

Pedro

Schreibe einen Kommentar