Der Dampfplauderer – Reflexion

Er zählt zu den geselligen Menschen.
Den sympathischen Charakteren.
Die rasch Anschluss finden können.
Denen es auch zweifellos leicht fallt.
Neue Menschen kennen zu lernen.
Der aber auch immer auf der Suche.
Nach neuen Bekanntschaften ist.
Denn das Bad in der Menschenmenge.
Wird durchwegs genossen.

Auch ich möchte nicht bestreiten.
Seine offene und ehrliche Art.
Durchwegs schätzen zu wissen.
So manch längeren Abend haben wir.
Schon in geselliger Runde verbracht.
Ja, er ist ein wenig anders als ich.
In seinem Zugang zu den Menschen.
Aber gerade das hat seinen Reiz.
So sehe ich es zumindest.

Es gibt aber auch jene Menschen.
Bei denen man den Eindruck hätte.
Als wollten sie die Flucht antreten.
Wenn er das Wort ergreifen möchte.
Dabei kann man ihm nicht nachsagen.
Dass er zum Polarisieren neigen würde.
Nein, das wohl ganz bestimmt nicht.
Aber was ihm nicht ganz fern liegt.
Ist umgangssprachlich formuliert.
Eine fallweise Tendenz.
Zur sogenannten Dampfplauderei.

Rhetorisch nicht ungeschickt.
Liegt es offenbar in seinem Wesen.
Sehr ausschweifend zu erzählen.
Es ist nicht immer ganz einfach.
Seinem Redeschwall zu unterbrechen.
Dieser Umstand ist ihm schon bewusst.
Aber letztlich ist es doch so.
Dass in Wahrheit nur wenige Menschen.
So einfach aus ihrer Haut können.

Einen Punkt gibt es dann aber doch.
Wo er auch meine Nerven strapaziert.
Das ist nämlich dann der Fall.
Wenn es mal um ein Thema geht.
Dem er eigentlich gänzlich fern steht.
Und es dennoch nicht lassen kann.
Es allzu wortgewaltig zu behandeln.

Versteht mich nicht falsch.
Aber ich vertrete die Meinung.
Dass nicht die Anzahl der Worte.
Sondern die Aussage zählt.
Es ist keinesfalls zielführend.
Zu jedem noch so beliebigen Thema.
Eine Wortmeldung zu verkünden.
Wenn mir das Thema nicht liegt.
Und ich die fehlenden Hintergründe.
Durch wortreiche Floskeln ersetze.
Wird das Thema zwar breitgetreten.
Aber das war es dann auch schon.
Und das muss nicht sein.

Pedro

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