Das Samtband

Deine Augen leuchten.
Voller Begierde.
Ich gebe mich kalt.
Bemühe mich, dich gleichgültig anzusehen.
Du sitzt auf dem Stuhl vor mir.
Nackt.
Und ich gehe auf dich zu.
In meinem dunklen Schlafrock.
Mit einem Samtband in den Hand.
Schwarz.
Ich verbinde dir die Augen.
Während ich verstohlen deinen Körper mustere.
Mir ist heiß geworden.
Aber ich muss mich bezähmen.
Noch…
Ich fessle deine Hände auf dem Rücken.
Mit einer langen Schnur.
Dann trete ich wieder vor dich.
Unser Spiel beginnt…

Ich beginne dich zu füttern.
Langsam.
Genießerisch.
Zuerst mit Pudding.
Kalter Creme.
Tiramisu.
Sehr reizvoll.
Alle Sinne sind noch viel mehr geschärft.
Wenn man blind ist.
Blind wie du…
Es schmeckt dir.
Ich merke es an deiner Miene.
Und bisweilen muss ich dir den Mund abwischen.
Gar nicht so einfach.
Sich füttern zu lassen.
Gar nicht so einfach.
Zu füttern…
Bist du noch hungrig?
Ich frage dich provokativ.
Du weißt, wie ich es meine.
Ich öffne meinen Schlafmantel.
Und lasse ihn zu Boden gleiten.
Sachte gehe ich auf dich zu.
Setze mich auf deinen Schoß.
Nackt wie du.
Wie selbstverständlich.
Und beginne dich zu küssen.
Reibe meinen Körper an dir.
Begehrlich.
Du kannst dich nicht wehren.
Aber du würdest es auch nicht…
Während ich schon spüre.
Wie deine Männlichkeit aufbegehrt.
Du bist erregt.
Du schwitzt.
Aber noch ist es nicht so weit…

Vorsichtig gleite ich von deinen Schenkeln.
Knie nieder vor dir.
Ich zittere.
Während ich dich betrachte.
Mir gefällt, was ich sehe.
Dein Brustkorb hebt und senkt sich hektisch.
Ich habe ein Feuer in dir angezündet…
Jetzt ergreife ich deinen Penis.
Beginne ihn mit meinen Lippen zu verwöhnen.
Und mit meiner Zunge.
Ich weiß, was du magst…
Du keuchst.
Immer lauter.
Ich spüre.
Du würdest gern deine Fesseln lösen.
Das Samtband herunter reißen.
Und mich packen.
Fast mit Gewalt…
Ich halte inne.
Und betrachte dich fasziniert.
Ja, ich weiß.
Ich quäle dich schon.
Die ganze Zeit.
Aber das ist der Reiz unseres Spiels…

Ich stehe wieder auf.
Und gehe zum Tisch.
Ein Messer liegt dort.
Ich nehme es.
Und wende mich wieder zu dir.
Ich schwinge mich erneut auf deinen Schoß.
Das Messer in der Hand.
Und ich lasse es dich fühlen.
An deiner Haut.
Kaltes Metall…
Ich greife hinter die Lehne des Stuhls.
Und zerschneide deine Fesseln.
Du reibst deine Gelenke.
Ich lese die Begierde in deinem Gesicht.
Deine Hand tastet nach dem Samtband.
Es fällt zu Boden.
Triumph in deinen Augen.
Dein gluckerndes Lachen erregt mich.
Deine Hände umfassen mich.
Ich wehre mich noch.
Heftig.
Das gehört zum Spiel.
Ich spüre deine Hände an meinem Rücken.
Den du drückst und schiebst.
Ich gebe den Widerstand auf.
Ich öffne mich.
Denn mein Unterleib schreit.
Schreit nach dir!
Dein Penis gleitet in mich.
Immer und immer wieder.
Immer schneller.
Wir keuchen fast gleichzeitig.
Schreien auf.
Befreit.
Erlöst.
Schweißgebadet.
Unsere Hände umfassen sich.
Umkrampfen sich.
Ich öffne die Augen.
Deine Zunge öffnet meinen Mund.
Und ich öffne meinen Leib.
Erneut…

Vivienne

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