Brillenanbieter im Vergleich

Computerarbeit macht die Augen müde! Davon weiß ich, liebe Leser, ein Lied zu singen! Nicht nur, dass ich während meiner „normalen“ Arbeitszeit unter der Woche ständig am PC sitze, auch daheim, wenn ich sozusagen als „Privatier“ unter anderem meine Beiträge für die Bohne schreibe oder mich über diverse Messenger mit Bekannten unterhalte, verrichte ich all das am Computer. Das Resultat: ich bin zwar nicht besonders stark fehlsichtig, aber abends im Bett, wenn ich noch fernsehe oder durch den Teletext schaue, tu ich mir schwer, Details zu erkennen. Der Teletext verschwimmt oft sogar zu einem bunten Farbklecks… Vielleicht ist Ihnen diese Problematik nicht unbekannt.

Natürlich sollte ich aus diesem Grund längst eine Brille tragen, ich habe natürlich auch eine, irgendwo, aber ich setze sie ehrlich gesagt nie auf, weil sie mir nicht gefällt und nicht steht. Ich habe sie seinerzeit bei Pearl käuflich erworben und mich deswegen auch sehr geärgert. Der damals viel beworbene Altersrabatt kommt nämlich nur dann zu tragen, wenn man den Verkäufer extra darauf aufmerksam macht. Deswegen schaute ich dabei durch die Finger und auch die Beratung in Sachen Brille ließ zu wünschen übrig. Ehrlich gesagt, ich wurde den Eindruck nicht los, dass es dem Verkäufer ziemlich egal war, welche Brille ich kaufe, Hauptsache, ich lasse mein Geld da. Das tat ich dann auch in einem gewissen Rahmen, aber die Brille verschwand in Folge relativ schnell in einer Schublade. Ich fühlte mich nicht wohl damit.

Trotzdem ließ sich zuletzt nicht mehr leugnen, dass ich wieder eine neue Sehhilfe benötige. Die vielen Stunden, die ich die letzten Jahre am Computer verbracht habe, forderten einfach ihren Tribut und meine müden Augen machten mir in der letzten Zeit mehr als einmal zu schaffen. Eine Kollegin schlug mir daraufhin vor, einen Ausflug zu dem mir als Billiganbieter bekannten deutschen Optiker Fielmann zu machen, in einer Filiale am Stadtrand von Linz. Nicht nur, weil ein Bekannter von ihr dort arbeitete. Ich ließ mich also überreden – ohne große Vorstellungen. Das Geschäftsaufkommen an jenem Samstagvormittag war enorm, aber trotzdem probierte ich diverse Brillenmodelle nicht lange allein. Eine Angestellte, aus Deutschland gebürtig, kam schnell um mich zu betreuen und fachlich zu beraten und schließlich hatte ich ein paar Modelle in der engeren Auswahl, die ich früher nie probiert hätte.

Die Optikerin erklärte mir, dass ich bei meinem eher kantigen Gesicht mit der Brille einen Kontrapunkt setzen musste. Die Modelle waren also alle ziemlich ungewöhnlich, weil nicht oval, wie die alte Brille, sondern eher markant und durchaus auch ein wenig eckig. Meine liebe Kollegin war zwar im ersten Moment fast entsetzt, hätte sie mir doch auch eher zu runderen Gläsern geraten, aber ich denke, ich habe die richtige Wahl getroffen. Sensationell fand ich, wie lange das gesamte Prozedere dauerte. Es zog sich über eine halbe Ewigkeit und die Optikerin hat mich kein einziges Mal gedrängt. Auch für den Sehtest nahm sie sich unglaublich viel Zeit, dabei erfuhr ich nicht nur das erste Mal, dass ich eine Hornhautverkrümmung auf beiden Augen habe, sondern ich musste auch realisieren, dass meine Augen manchmal besser und manchmal schlechter sehen.

Die Optikerin erklärte mir das alles ganz genau und riet mir zu einer Übergangslösung: ich solle vorläufig stundenweise am Tag meine Augen an die neuen Brillen gewöhnen. In einem dreiviertel Jahr wäre es dann angebracht, dass ich meine Augen hier bei Fielmann wieder checken ließe. Dann könnten die Gläser bei Bedarf angepasst werden. Um ehrlich zu sein, ich fühlte mich so gut beraten wie nie zuvor und dabei kannte ich den Preis für meine neuen Brillen zu der Zeit noch gar nicht. Der Preis, liebe Leser, ist durchaus akzeptabel, und ich bin mir sicher, dass mich kein „echter Optiker“ besser beraten hätte können, und schon gar nicht zu diesem Preisleistungsverhältnis.

Ich trug, was Fielmann betrifft, schon gewisse Vorurteile mit mir herum, liebe Leser. Ich kannte bis vor kurzem nur die Werbung im Fernsehen und hätte eher angenommen, dass ich dort diskontmäßig abgefertigt werden würde, ähnlich wie bei Pearl vor zweieinhalb Jahren. Davon war aber wirklich keine Rede und wenn Sie eine Brille brauchen, würde ich Ihnen zumindest raten, sich einmal rein informativ bei Fielmann umzusehen. Einmal abgesehen von der Auswahl dort, habe ich den Eindruck gewonnen, dass dort echte, kundenorientierte Profis am Werk sind. Und das ist sicher nicht das Schlechteste, das einem beim Brillenkauf passieren kann…

© Vivienne

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