bohnenzeitung.com

 Home Lyrik und Poesie Gedankensplitter

08.08.2005, © Vivienne

Ich sehn’ mich nach dir

Aus und vorbei.
Es ist ein Jahr her.
Länger.
Es ging nicht mehr mit uns beiden.
Ich gebe es zu.
Wir waren zu verschieden.
Und wohl auch zu wenig lernfähig.
Zu ungeduldig.
Nicht flexibel genug den anderen zu akzeptieren.
Das war uns beiden klar.
Sag nicht, ich hätte Schluss gemacht!
Wir beide konnten nicht mehr!
Hast du nicht selber gesagt:
Na, dann geh doch endlich!

Ich dachte, ich lass mir Zeit.
Ich dachte, ich muss mich nicht wieder gleich ins Getümmel stürzen.
Ich wollte mein Wunden lecken.
Mich erholen.
Logisch.
Klang alles vernünftig.
Abgeklärt.
Ich bin keine Heulsuse.
Keine, die groß jammert.
Die nur die Schuld beim andern sucht.
Für mich war es ok.
Also fuhr ich weg.
Machte Urlaub.
Alleine.
Die Zeit würde das Ihre tun, dich zu vergessen.
Dachte ich.
Es schien auch so.
Ich lachte wieder.
War viel unterwegs.
Und dachte wenig an dich.
Ich musste mich nicht einmal anstrengen.
Es ging mir gut.
Ich war davon überzeugt.

Ist sie sehr lieb zu dir?
Ich habe euch neulich gesehen.
Sie ist irgendwie ein Typ wie ich.
Das ist mir sofort aufgefallen.
Und du hattest dieses Leuchten in den Augen.
Als du sie ansahst.
Einmal hast du mich auch so angesehen…
So lange ist es noch gar nicht her.
Du hattest den Arm um sie gelegt.
Zärtlich.
Ich kann seither nicht mehr schlafen.
Oft sperr ich mich ein.
In meiner Wohnung.
Und heule Rotz und Wasser.
Ich spür dich und fühl dich wieder.
Als wäre es erst gestern her.
Spüre deinen Lippen auf meiner Haut.
Deine Hände auf meinen Brüsten.
Und die Erregung kommt wieder über mich…
Und reißt ein Loch in mein Innerstes.
So wird es nie mehr sein!

Wir hätten uns nicht trennen sollen.
Oder doch?
Hab ich unsere Liebe einfach nur verdrängt?
Und nie abgeschlossen?
Ich weiß es nicht.
Aber etwas in mir sagt:
Ich möchte die Frau sein, die mit dir geht.
Ich möchte deine Arme spüren.
Eins sein mit dir.
Wie früher.
Dich nicht mehr loslassen.
Aber es ist zu spät.
Ich sehne mich so nach dir.
Aber eine andere Frau ist an deiner Seite.
Sie sieht mir zwar ein wenig ähnlich.
Aber das ist ein schwacher Trost.
Du liebst mich nicht mehr.
Augenscheinlich.
Du bist stärker geworden.
Mir bleibt nur die Erinnerung.
Und sie ist auch mein größter Feind….

Vivienne/Gedankensplitter

 

 

 Redakteure stellen sich vor: Vivienne       
 Alle Beiträge von Vivienne

Schreibe einen Kommentar