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14.09.2005, © Vivienne
Herbstmelancholie
Ein Tropfen sammelt sich am Blatt,
fließt herunter, und tropft ab.
Immer wieder seh ich zu.
Das Wasser sammelt sich im Nu.
Es regnet nun schon eine Weile.
Während ich ganz ruhig verweile
und den Regen regnen seh
füllt sich am Weg ein kleiner See.
Der Himmel düster in graugelb.
Der Tag wirkt trübe, gar nicht hell.
Ich grüble nach, bin in Gedanken,
die sich um mein Leben ranken.
Was wird kommen, was wird sein?
Wir sehn nicht in die Zukunft ein!
Wie lange bin ich noch allein?
So kann doch nicht mein Leben sein!
Ein Vogel, dunkel, unbeirrt,
der fröhlich durch die Bäume schwirrt,
und sich nichts aus dem Regen macht,
weil er ihm entgegenlacht.
Vielleicht spürt er auch längst genau,
die Sonne kommt, des Himmel Blau,
ist eine Frage nur von Stunden.
Er weiß es, denk ich unumwunden.
Er denkt nicht nach, er lebt dahin,
das scheint mir doch des Lebens Sinn.
So viel liegt nicht in unsrem Blick,
und das ist doch ein großes Glück.
Wer zuviel nachfragt, lebt vorbei,
verpasst das Daseins wahre Freud.
Ich lass es regnen, lächle still.
Weisheit ist des Lebens Ziel.
Vivienne/Gedankensplitter
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