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29.09.2005, © Vivienne

Ist es nicht eigenartig?

Ist es nicht eigenartig?
Immer dann.
wenn wir besonders schnell sein wollen.
Bei einer Aufgabe.
Oder einem Problem.
Hektisch handeln.
Uns furchtbar beeilen.
Oft sogar vorschnell.
Dann.
Dann machen wir Fehler.
Dann sind wir ungenau.
Dann halten uns diese Fehler auf.
Oder andere Kleinigkeiten.
Oder wir schätzen die Dinge falsch ein.
Und stellen fest.
Wir sind „langsamer“.
Oft sogar um einiges.
Oder umständlicher.
Als wenn wir die Sache in aller Ruhe angegangen wären.
Mit Bedacht.
Und überlegt.

Ist es nicht seltsam?
Je mehr wir danach trachten.
Etwas zu erreichen.
Etwas zu besitzen.
Oder zu erlangen.
Je mehr wir kämpfen.
Je mehr wir suchen.
Verbissen.
Stur.
Und ohne nachzudenken.
Ohne inne zu halten.
Desto unerreichbarer scheint das Ziel.
Desto mehr Hindernisse tauchen auf.
Desto weiter entfernen wir uns davon.
Und erst dann.
Wenn wir unser sinnloses Hasten aufgeben.
Unser mühsames Ringen.
Mit aller Gewalt.
Dann erst.
Fällt uns der Apfel in den Schoß.
Fast von selbst.
Nicht suchen.
Gefunden werden!

Lassen wir den Dingen ihren Lauf.
So vieles können wir nicht beeinflussen.
Oder erzwingen.
Alles entfaltet sich zum richtigen Zeitpunkt.
Und den bestimmen nicht wir…

Vivienne

 

 

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