bohnenzeitung.com

 Home Prosa Philosophisches

31.12.2005, © Vivienne

Am Fuße eines Neuen Jahres

Jahreswechsel.
Nicht wenige lassen ein Jahr Revue passieren.
Vielleicht auch mehr.
Ihr ganzes Leben…
Bisweilen ist das verbunden mit Wehmut.
Verpasste Gelegenheiten.
Versäumte Chancen.
Falsche Entscheidungen.
Aber auch Lebenslügen.
Die sich langsam entwirren.
Offenbar werden.
Uns ihr hässliches Gesicht zeigen.
Man hat sich verrannt in Ideen.
Und vielleicht einen geliebten Menschen vergrault.
Oder man hat jemand falsch eingeschätzt.
Völlig falsch.
Und steht nun vor den Scherben…
So mancher Krug lässt sich nicht mehr kitten.
So manche Liebe war nur ein törichter Traum…

Nicht wenige nehmen sich Vieles für das Neue Jahr vor.
Jetzt wird alles anders!
Jetzt wird alles besser!
Das Leben wird uns etwas anderes lehren.
Es lässt sich nicht zwingen.
Und bisweilen steht man in einem Jahr am selben Scheideweg.
Nur mit einem anderen Menschen…
Unser Leben ändert sich nur, wenn wir uns selber ändern.
Das große Glück kommt nicht von selbst.
Und nicht die große Liebe.
Nur, weil wir es uns wünschen.
Manches Glück ist zweischneidig.
Auch wenn man es nicht immer gleich merkt.
Eine neue Tür geht auf.
Während die andere zufällt.
Manchmal unwiderruflich…

Der Mensch sucht im Grunde Beständigkeit.
Zumindest meistens.
Das Leben lehrt uns.
Nur in der Veränderung liegt die Beständigkeit.
Man kann niemanden halten.
Nichts und niemand.
Es liegt nicht in unserem Ermessen.
Jemanden mitzunehmen.
In einen neuen Abschnitt.
Auch wenn man ihn einmal noch so sehr geliebt hat.
Und doch liegt Trost in der Veränderung.
Sie muss nicht für immer sein.
Und nicht ewig dauern.
Und ein anderes Glück mag sich langsam im Verborgenen aufbauen.
Und dafür umso nachhaltiger.
Sieh zu, dass du es nicht zu spät bemerkst!
Zu spät…

Wehmut liegt in diesen Tagen.
Wehmut und Aufbruchstimmung.
Was wird das neue Jahr bringen?
Wie werde ich mein Schicksal meistern können?
Oder dem Leben eine neue Wendung geben können?
Wir wissen es nicht.
Doch vieles liegt in unserem Vermögen…
Aber eines ist ganz wichtig:
Man sollte nie vergessen zu träumen.
Träume geben mehr Kraft als kalte Wut.
Oder Energie, die doch nur verpufft.
Es sind die Träumer, die die Welt verändert haben.
Ihr ein neues Gesicht gegeben haben.
Die Krieger und Kämpfer haben sie nur zerstört.
Und dem Feuer des Todes ständig Nahrung verschafft.

Sei ein Träumer!
Und das Leben wird dir leichter fallen.
Wenn du immer einen Traum zum Träumen  hast.
Der Träumer siegt immer!
Und sei es nur im Traum.
Der ja doch nur ein anderes Leben ist…

Vivienne

 

 Redakteure stellen sich vor: Vivienne       
 Alle Beiträge von Vivienne

Schreibe einen Kommentar