Das Testament – Gedankensplitter

Gerda schüttelte den Kopf.
Ungläubig.
Willst du wirklich.
Dass sich so ein…
Dubioser Freund…
Mit dem Geld…
Unserer Tante…
Einen schönen…
Lebensabend macht?
Fast drohend…
War sie an Stefan.
Ihren Cousin.
Herangetreten.
Der im ersten Moment.
Ein wenig…
Zurückgewichen war.
Stefan schnaufte durch.
Mir ist das egal.
Und dieser Freund.
Hat sich wenigstens.
Um sie gekümmert.
In den letzten Jahren…
Ich bin froh darüber…
Nach einer Pause.
Fuhr er fort.
Ich brauche das Geld.
Von Tante Hedwig nicht.
Und ich fahre.
Ganz bestimmt nicht.
Mit dir zu ihr.
Um ihr Druck.
Zu machen.
Geistig ist sie.
Voll da.
Nur nicht mehr.
Ganz so mobil.
Mit bald 80 Jahren…

Fast hätte ihn Gerda.
Angefaucht.
Aha.
Dich stört es also…
Gar nicht.
Dass ein quasi Wildfremder.
Einmal erbt.
Ich finde.
Das nicht okay.
Und ich meine.
Moralisch.
Hättest du die Verpflichtung.
Mich zu unterstützen.
Nach allem…
Was ich für dich.
Getan habe!
Stefan lachte.
Fängst du wirklich.
Mit diesen…
Alten Geschichten an?
Weil du mir…
Vor über zwanzig Jahren…
In einer Notsituation…
Ausgeholfen hast?
Er trat seinerseits.
Auf die Cousine zu.
Ich hab dir alles.
Zurückgezahlt.
Ich bin dir…
Nichts mehr schuldig!

Stefan deutete.
Zur Tür.
Tu.
Was du nicht.
Lassen kannst.
Aber zähl nicht.
Auf mich!
Wütend ließ Gerda.
Die Tür.
Ins Schloss fallen.
So hatte sie sich.
Den Besuch.
Bei ihrem Cousin.
Nicht vorgestellt.
Sie beide waren.
Die letzten Verwandten.
Von Tante Hedwig.
Darum verstand sie es.
Überhaupt nicht.
Dass Stefan.
Der ohnehin.
In sehr bescheidenen…
Verhältnissen lebte.
Keinerlei Ambitionen zeigte.
Der alten Dame.
Dieses neue Testament.
Wieder auszureden.
Einfach undankbar!
Und wie er.
Mit ihr gesprochen hatte!
Eine Frechheit!
Aber egal.
Sie lief die Treppen…
Hinunter.
Dann würde sie halt.
Alleine.
Mit Tante Hedwig.
Ein ernstes Wörtchen.
Reden müssen.
Und mal sehen.
Ob die ihr auch.
Widersprechen würde.
Wie Stefan!
Sie ballte die Faust.
Wäre doch gelacht!

Vivienne/Gedankensplitter

 

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