Duftgeschichten, Teil 2

Eau de Cologne Imperiale (Kaiserliches Duftwasser)

Napoleon III. liebte Frauen, doch blieb er einer niemals lange gewogen – bis er Eugénie de Montijo begegnete, einer jungen Spanierin. Eugénie war aufregend schön. Sie hatte blaue Augen, tizianrotes Haar und alabasterweiße Schultern.

Als der Kaiser seinem Ministerrat seine bevorstehende Heirat ankündigte – „Ich frage sie nicht um Rat, meine Herren, ich teile Ihnen meinen Entschluss mit“ – widersprach niemand. Eugénie verwandelte den Palast in den Tuilerien bald in eine strahlende, glitzernde Bühne. Dichter, Wissenschaftler und Künster wurden willkommen geheißen. Gounod sang und spielte auf dem Piano. Man sah die kostbarsten Gewänder mit Krinolinen auf den Oberste Regel  – das letzte Wort muss im Forum bleiben :-g ständig aufeinanderfolgenden Maskenbällen, Theatervorstellungen und Scharadenspielen

Die Geschichte der Liebesheirat und inspiriert von der Schönheit und Eleganz der Kaiserin Eugénie, nun Gattin Napoleons III., veranlasste Pierre-François-Pascal Guerlain, den Gründer des Hauses Guerlain, ihr zu Ehren „Eau Impériale“ zu kreieren. Ein wunderbar frisches Eau de Cologne.

Als Hommage in den Glasflakon eingraviert ist ein Bienenmotiv, das an das Wappen der kaiserlichen Familie erinnert. Entzückt von dem edlen Eau de Cologne ordnete die Kaiserin an, Guerlain den Titel eines „Appointed Supplier of Her Majesty“, einem Zulieferer Ihrer Majestät, zu verleihen, die damals höchste kaiserliche Befugnis.

Heute Imperiale zu benutzen heißt, etwas von dem Glanz von Frankreichs zweitem Empire vor über hundert Jahren und die Story einer wunderschönen Frau aufleben zu lassen.

Eau du Coq (Der Hahn)

Diese Melodie wurde eines Tages im Jahre 1894 komponiert und wird seitdem von Groß und Klein immer wieder gesummt. Eau du Coq ist der perfekte Ausdruck der sanften aber dennoch durchdringenden Frische eines Frühlingsmorgens.

Auf dem Flakon ist ein Hahn abgebildet, der in Frankreich große Bedeutung hatte. Der Flakon selbst erinnert an die Säule auf dem Pariser Place Vendôme. Der Verschluss skizziert die Brunnen und die Bienen symbolisieren das Kaisertum.

Chant D’Aromes (Lied der Düfte)

Man schreibt das Jahr 1955, ein Junger Mann von erst 18 Jahren befindet sich auf einem frühen Morgenritt durch das wunderschöne Land der Ile de France. Er ist zeitig aufgebrochen, um den Sonnenaufgang zu beobachten und zu sehen, wie sich die vom Tau glitzernden Blumen dem neuen Tag öffnen …

Der junge Mann ist Jean-Paul Guerlain. Er ist Künstler und empfängt an diesem Morgen die Inspiration, seine jugendliche Freude und Glückseligkeit mit einem Parfum zum Ausdruck zu bringen.

Im Jahr 1962 war seine Inspiration verwirklicht und er konnte mit jedem Hauch des neuen Parfums die Empfindungen des besonderen Augenblicks wiedererleben.

Die Inspiration zu dem Flakon ist eine florentinische Vase, die an die Silhouette eines Granatapfelbaumes erinnert.

Der Flakon ist gleich dem von Eau du Coq.

Eau de Fleurs de Cédrat (Wasser von Zitronenblumen)

1920 wurde Jacques Guerlain nach einem Aufenthalt an der Riviera dazu inspiriert, Eau de Fleurs de Cédrat zu erschaffen. Dieses wunderbar feine, erfrischende und intensive Parfum besitzt die geheimnisvolle Empfindsamkeit mediterraner Luft und die Durchsichtigkeit eines Spiegels.

Man fühlt sich wie bei einem Spaziergang durch ein Zitronenfeld am Mittelmeer.

Auch dieser Flakon ist wie der von Eau du coq.

Apres L’ondée (Nach dem Regenguss)

Eine Komposition aus Blumendüften, die an einen Spaziergang im feuchten, taubedeckten Wald erinnern. Diese bezaubernde „Landschaftsparfum“ mit seinen flüchtigen Pastellnoten gegrüßt den Sonnenschein, der auf den Regen folgt. Ein dezenter, unvergesslicher und durch und durch romantischer Duft.

Der Flakon im Ludwig – XVI. – Stil erinnert an einen geflochtenen Korb. der mit Blütenblättern verzierte Verschluss hat die Form einer Kleeblüte.

(C) Tandi

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