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10.10.2005, © Vivienne
Über die Bedeutung von Sex
Sex gehört zum Leben.
Wie zur Liebe.
Askese.
Oder bewusste Enthaltsamkeit.
Wie bei Priestern oder Menschen in Klostern.
Finde ich völlig sinnlos.
Gott damit ein Geschenk machen?
Seine Demut demonstrieren?
Nein.
Jeder wie er mag.
Ich rede niemandem drein.
Aber ich ganz sicher nicht.
Für mich wäre das ein verschwendetes Leben.
Einer fehl interpretierten Religiosität wegen.
Gott will keine sinnlosen Opfer von uns.
Die niemandem etwas bringen.
Sondern Taten.
Aktionen.
Durch die die Welt ein wenig besser wird.
Und sei es auch nur ein Stück.
Sex und unsere geschlechtlichen Trieb sehe ich nicht als Sünde.
Hätte Gott selber sie nicht gewollt, hätte er sie uns nicht zugestanden
Sex ist Teil von uns selbst.
Wie das Bedürfnis nach Essen oder Trinken.
Also kein Vergehen.
Zutiefst menschlich.
Wie die Liebe selbst
Seine geschlechtlichen Bedürfnisse auszuleben ist völlig normal.
Ganz besonders auch in einer Beziehung.
Dort sind die beiden Faktoren untrennbar miteinander verbunden.
Liebe und Sex.
Allerdings braucht beides seine besondere Gewichtung.
Sex zwischen zwei liebenden Menschen kann herrlich sein.
Wenn man sich bewusst aufeinander einlässt.
Und die Bedürfnisse des anderen achtet.
Trotzdem sollte er nicht die Hauptrolle spielen.
Selbst wenn am Beginn der Liebe der Wunsch nacheinander groß ist.
Vor allem auch körperlich.
Wenn es gilt den anderen zu entdecken.
Nicht nur seelisch.
Auch auf der körperlichen Ebene.
Wenn die Lust jung und noch besonders innig ist.
Mit der Zeit pendelt sich das Bedürfnis ein.
Normen gibt es da nicht.
Jedes Paar liebt und begehrt sich anders.
Man kennt sich nach einer gewissen Zeit.
Der Hunger auf den anderen lässt nach.
Was die Liebe zueinander nicht schmälern muss.
Ganz im Gegenteil.
Man beginnt oft den Menschen vermehrt zu lieben.
Um seiner selbst willen.
Und weniger seinen Körper
So manches Paar merkt nicht, dass es den geschlechtlichen Faktor überbewertet.
Erst der Notfall öffnet die Augen.
Ein Unfall vielleicht.
Eine längere Trennung.
Oder eine schwere Krankheit.
All diese Dinge können das Geschlechtsleben in Mitleidenschaft ziehen.
Unerwartet.
Ein Beispiel.
Der Partner sitzt im Rollstuhl.
Nach einem Unfall.
Kann vielleicht nie mehr Sex haben.
Oder zumindest absehbare Zeit nicht.
Dann zeigt sich, welche Basis die Beziehung noch hat.
Was wird aus der Liebe ohne Sex?
Es muss nicht notwendigerweise ihr Ende sein.
Aber leicht haben es solche Paare nicht.
Man muss die Beziehung neu definieren.
Eine neue Ebene zueinander schaffen.
Wenn man will.
Wenn beide es möchten.
Wenn die Liebe zueinander selber noch lebt.
Daneben gibt es auch jene Paare.
Verlieben sich im Rausch der Gefühle.
Verwechseln Liebe mit momentaner Anziehung.
Begehren sich wild.
Voller Leidenschaft.
Bis das Feuer ganz schnell wieder verpufft.
Man hat alles herausgeholt aus dem Miteinander.
Körperlich zumindest.
Das gemeinsame Leben besteht aber nicht nur aus vögeln.
Der Rausch ebbt ab.
Die Trunkenheit weicht.
Geblieben ist nur ein wenig Asche.
Und Russ.
Man hat sich nichts mehr zu sagen.
Da nur die Leidenschaft verband.
Man geht auseinander.
Zwei Fremde.
Die ihre Körper teilten.
Aber niemals die Seele
Vivienne
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