The Beatles, Teil 1

ROCK- UND POP-LEXIKON
von Vivienne  –  November 2003

The Beatles – Teil 1

Mit dem heutigen Datum startet mein neues Rock- und Poplexikon in der Bohnenzeitung. Ich möchte in diesen Beiträgen, mit denen ich nicht immer einen Anspruch auf Vollständigkeit (Stichwort Discographie, die findet ihr sicher auf diversen Websites vollständiger) erheben will, vor allem auch meine persönlichen Eindrücke und Erinnerungen weitergeben. Bei Anregungen, Ergänzungen, Fragen oder Wünschen nach bestimmten Gruppen, Acts oder Interpreten, wendet euch ruhig an uns. Wir werden uns bemühen, euren Wünschen bald nach zu kommen.

Am Anfang war also Elvis, er leitete die Ära des Rock’n Roll ein und beeinflusste nachhaltig die Entwicklung des noch jungen Musikstils. Und viele andere Gruppen und Sänger, die alle genauso erfolgreich werden wollten wie er. Darunter auch eine Gruppe von Teenagern aus der Industriestadt Liverpool: John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und damals noch Pete Best. Unter verschiedenen Namen („The Silver-Beatles“ – John Lennon nannte sich damals John Silver – oder „The Quarry-Men“) coverten die vier bei ihren Auftritten Rockklassiker von Elvis bis Chuck Berry und sammelten dabei jene Erfahrung und Routine, die ihnen im Verlauf ihrer späteren Karriere so hilfreich sein sollte.

Zu den detaillierten Biographien der einzelnen Pilzköpfe möchte ich erst später eingehen, wenn ich im Rocklexikon auf die Solokarrieren der vier eingehen werde. Es sei nur kurz erwähnt, dass Lennon bei seiner Tante Mimi aufwuchs, sein Vater war ein Seemann, den er kaum je sah, und seine Mutter, die in einer Lebensgemeinschaft zwei weitere Kinder hatte, starb bei einem Autounfall, als John noch ein Teenager war. Eine bemerkenswerte Parallele zu seinem Kollegen Paul McCartney, Sohn eines Baumwollhändlers und einer Hebamme, die ebenfalls früh einem schweren Krebsleiden erlag.

Anfang der 60er Jahre begann die Hamburger Zeit der „Fab Four“, sie traten mit Billy Sheridan auf, mit dem sie auch ihre erste Langspielplatte aufnehmen: „Billy Sheridan and the Beatles“. Der wohl bekannteste Song daraus ist eine rockige Version von „My Bony is over the Ocean“. Paul McCartney merkte dazu einmal in einem Interview an, das ihre Räumlichkeiten während der Tour sich neben den Toiletten befunden hatten. 1962 wurde die erste eigene Single der Beatles veröffentlicht: “Love Me Do“, damals kein großer Erfolg in England, heute ein Klassiker. Doch der Erfolg der vier – Pete Best hatte die Truppe mittlerweile verlassen, war zu seiner Liebe nach Deutschland gegangen, wo er überraschend einem Gehirntumor erlag – ließ nicht weiter auf sich warten. „She loves You“, „I wanna hold your hand“,… – in Kürze waren die Pilzköpfe Stars in Großbritannien geworden. George Martin, eigentlich ein Produzent für Klassikmusik, hatte die Beatles unter einem kleinen Plattenlabel, Parlophon, unter Vertrag genommen und damit die Grundvoraussetzungen für den Durchbruch geschaffen. Als ihr Manager war ein ehemaliger Liverpooler Eisenwarenhändler, Bryan Epstein, in Erscheinung getreten. Ungewöhnliche Voraussetzungen für den Erfolg einer ungewöhnlichen Band.

Vivienne