Feindbilddenken – Reflexion

Die Nachbarin grüßte gar so freundlich.
Das war aber leicht zu durchschauen.
Die ältere Dame hatte vor kurzem.
Um eine kleine Gefälligkeit ersucht.
Der man auch widerwillig nachkam.
Seither meint die Nachbarin wohl.
Man wäre der ewige Helfer in der Not.
Zu dem man freundlich sein müsse.
Aber man wäre nicht auf dieser Welt.
Um sich ausnutzen zu lassen.

Es ist seine allertiefste Überzeugung.
Dass jeder einzelne in unserer Gesellschaft.
Nur an seinen eigenen Vorteil denken würde.
Und sonst an schlichtweg gar nichts anderes.
Die Botschaft von karitativen Organisationen.
Würde ihm ein müdes Lächeln abverlangen.
Warum soll es für jemanden ein Anliegen sein.
Anderen Menschen zu helfen?
Ohne davon selbst finanziell zu profitieren.
Das ginge nicht in seinen Kopf.
Und das könne es auch nicht geben.
Alle die etwas anderes behaupten wollen.
Wären gutgläubige Utopisten.

Diese Beispielserie ließe sich fortsetzen.
Mit weiteren Beobachtungen aus dem Alltag.
Sie vermittelt ein gewisses Feindbilddenken.
Dass von den agierenden Personen.
Aber keinesfalls so wahrgenommen wird.
Denn sie selbst wären die Angegriffen.
Keinesfalls umgekehrt.

Einzelne solcher Fälle.
Ließen schon an paranoides Verhalten denken.
Aber ich möchte im allgemeinen darauf achten.
Diesen Begriff nicht leichtfertig einzusetzen.
Paranoia steht für eine psychische Störung.
Mit Verfolgungswahn und Verfolgsängsten.
Im wesentlichen also eine Krankheit.
Die nicht verurteilt oder geächtet werden darf.
Sondern bei welcher es ganz wichtig wäre.
Dass professionelle Hilfe zur Verfügung steht.
Und der Betroffene die Unterstützung annimmt.

Ich glaube aber auch gar nicht wirklich.
Dass der klassische Feindbilddenker.
Paranoide Züge in diesem Sinne aufweist.
Woran liegt es aber dann?
Dass manche meiner Mitmenschen.
Es fallweise beinahe zu Stande bringen.
Mich innerlich zur Weißglut zu bringen.
Wenn wieder mal ausgeteilt werden muß.

Es dreht sich aus meiner Sicht zumeist.
Um eine übersteigerte Selbstgerechtigkeit.
Die man auch Egoismus nennen darf.
Denn eines sei abschließend noch erwähnt.
Es wird in solchen Fällen selten geschehen.
Dass die Botschaft dem Betroffenen.
Allzu direkt ins Gesicht gesagt wird.
Die Gefahr muß schon unterbunden werden.
Dass ein konstruktives Gespräch entstehen mag.

Pedro

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